In Barcelona gab Enea Bastianini Mitte November seinen Abschied von Ducati

(Motorsport-Total.com) – Enea Bastianinis vierjährige Zeit als Ducati-Fahrer in der MotoGP-WM ist Mitte November mit dem Finalrennen der Saison 2024 in Barcelona zu Ende gegangen.

Über das letzte seiner vier Ducati-Jahre sagt Bastianini rückblickend: „Mein Potenzial war wahrscheinlich ähnlich wie das von ‚Pecco‘ oder Jorge, aber oft war ich einfach nicht konstant genug. Irgendwas hat mir meistens gefehlt.“

Bastianinis Achillesferse in diesem Jahr aber war das Qualifying. Obwohl er in Portimao auf die Pole gefahren ist, lag seine durchschnittliche Startposition über die gesamte Saison gesehen nur bei 6,6. Fünfmal startete der Italiener außerhalb der ersten drei Startreihen.

„Wenn ich mal nicht vorne war, zum Beispiel im Qualifying“, so Bastianini, „dann kam ich auch im Rennen nicht mehr nach vorne. Beim nächsten Rennen war es dann umgekehrt. Das ist für einen Titel einfach nicht genug“.

Bastianini weiß, dass es „eine andere Herangehensweise braucht“, um Weltmeister zu werden. Genau diese andere Herangehensweise, nämlich Konstanz über Siege zu stellen, hat Pramac-Ducati-Pilot Jorge Martin in diesem Jahr perfekt umgesetzt.

Bei den 40 Rennen der Saison (20 Grands Prix und 20 Sprints) ist Martin sage und schreibe 31 Mal in den Top 3 ins Ziel gekommen. Den ersten Platz belegt hat er „nur“ zehnmal. Seine Konstanz aber war entscheidend, um hinsichtlich der WM-Punkte sogar gegen die 18 Siege von Francesco Bagnaia zu bestehen.

Was Enea Bastianini betrifft, so hat er von den 20 Grands Prix in dieser Saison zwei gewonnen (Silverstone und Misano 2) und noch sieben weitere auf dem Podium beendet. In den 20 Sprints war er ebenfalls zweimal siegreich (Silverstone und Buriram). Zudem hat er es in den kurzen Rennen sechs weitere Male in die Top 3 geschafft. Das war unterm Strich nicht nur für eine ernsthafte Titelchance zu wenig.

De facto musste sich Bastianini in der abgelaufenen Saison nicht nur den von ihm angesprochenen Jorge Martin und Francesco „Pecco“ Bagnaia auf der baugleichen Ducati GP24 geschlagen geben. Er hat die MotoGP-Gesamtwertung 2024 auch noch hinter Marc Marquez auf der Vorjahres-Ducati GP23 abgeschlossen, wenn auch knapp.

Nach seinen vier Jahren in Ducati-Teams – 2021 bei Avintia, 2022 bei Gresini und 2023/24 im Werksteam – bricht für Bastianini nun ein neues Kapitel an. 2025 wird der Moto2-Weltmeister von 2020 erstmals in seiner Karriere in der Königsklasse nicht auf einer Ducati sitzen. Er hat für zwei Jahre, bis Ende 2026, bei Tech3-KTM unterschrieben. Als beste Erinnerung an seine Ducati-Zeit hat „Bestia“ die Saison 2022 im Gresini-Team herausgestellt.

Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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