Honda-Werkspilot Luca Marini mit Ehefrau Marta in der Startaufstellung

(Motorsport-Total.com) – In Reihen der 22 Stammfahrer der MotoGP-Saison 2024 ist Honda-Werkspilot Luca Marini derjenige, der die Saison mit den wenigsten WM-Punkten abgeschlossen hat.

Im Verlauf der 20 Rennwochenenden mit jeweils Sprint und Grand Prix sind Marini ganze 14 Zähler gelungen. Sein bestes Einzelergebnis war P10 im Sprint auf Phillip Island. Die MotoGP-Gesamtwertung 2024 hat Marini auf dem enttäuschenden 22. Platz abgeschlossen. Trotzdem sieht er sich voll auf Kurs.

„Eines weiß ich ganz genau: Die Ergebnisse werden kommen, wenn es mir gelingt, die richtigen Schritte, nämlich Verbesserungen vorzunehmen. Damit meine ich sowohl mich selber als auch das Projekt als Ganzes“, sagt Marini im offiziellen MotoGP-Podcast.

2024 bei Honda ein Aufbaujahr für Marini
So verstand der im vergangenen Winter von VR46-Ducati zu Honda gewechselte Italiener die Saison 2024 von vornherein stets als ein Aufbaujahr. „Ob ich bei einem Rennen zwei Punkte, oder null Punkte, oder zehn Punkte einfahre, das ist nicht das Entscheidende“, sagt er in seiner aktuellen Situation.

Beim direkten Vergleich seiner ersten Honda-Saison mit seiner letzten VR46-Saison macht Marini eine bemerkenswerte Aussage: „Im vergangenen Jahr habe ich die WM als Achter beendet, aber glücklich war ich nicht. In diesem Jahr bin ich um WM-Platz 20 gefahren, bin aber vielleicht sogar glücklicher.“

Warum? „Weil ich weiß, dass ich Teil eines Projekts bin, das in Zukunft richtig groß werden kann“, sagt Marini. Als mittelfristige Zielsetzung für sich selber und das gesamte Honda-Projekt gibt der Italiener aus: „Ziel ist es, in den kommenden paar Jahren um den WM-Titel zu kämpfen.“

„Ich habe eine klare Vision davon, wie meine Zukunft hier aussieht. Ich will einfach so weitermachen wie bisher und will mich selber mit jedem Tag, an dem ich auf dem Motorrad sitze, verbessern. Gemeinsam können wir Großes vollbringen“, ist der Honda-Werkspilot überzeugt.

Seinen Vertrag mit HRC, den hat Marini im Herbst 2023 direkt als Zweijahresvertrag bis Ende 2025 unterzeichnet. Teamkollege Joan Mir, der ein Jahr vor Marini ins Honda-Werksteam gekommen ist, hatte ursprünglich ebenfalls einen Zweijahresvertrag. Den hat der Spanier im Sommer 2024 um zwei weitere Jahre bis Ende 2026 verlängert. (Fotostrecke: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen MotoGP-Piloten)

Personelle Veränderungen bei Honda für 2025
Während die Fahrerpaarung im Honda-Werksteam für die MotoGP-Saison 2025 also konstant bleibt, hat man an anderen Stellen des Projekts personelle Veränderungen vorgenommen.

So arbeitet der langjährige Aprilia-Technikchef Romano Albesiano ab 2025 für Honda. Und auch Marinis Crewchief ist neu. 2025 arbeitet der Italiener nicht mehr mit Giacomo Guidotti, sondern mit Christian Pupulin, dem langjährigen Crewchief von Jack Miller, zusammen.

Fahrerisch ist bei Honda nun MotoGP-Routinier Aleix Espargaro nach zuletzt acht Jahren als Aprilia-Werkspilot an Bord gekommen. Und Takaaki Nakagami, der sieben Jahre lang für das Honda-Satellitenteam LCR fuhr, ist ab sofort Entwicklungsfahrer. Espargaro und Nakagami teilen sich die Arbeit mit Stefan Bradl, der dem Honda-Projekt erhalten bleibt, aber voraussichtlich keine Rennen mehr fahren wird.

Abgesehen davon werden im Rahmen der Concessions auch die Stammfahrer Luca Marini und Joan Mir auch im Jahr 2025 wieder regelmäßig zu Testfahrten ausrücken. Bezogen auf die Zuordnung der fünf MotoGP-Hersteller zu den vier Gruppen im Concession-System gibt es für 2025, verglichen mit 2024, keine Veränderung.

Marini glaubt fest an Honda-Aufschwung, aber …
„Ich bin überzeugt, dass Honda die richtigen Hebel in Bewegung gesetzt hat“, sagt Marini, als er auf die personellen Veränderungen angesprochen wird. „Die MotoGP-Szene ist heutzutage so schnelllebig und verändert sich im Grunde ständig. In dieser modernen MotoGP-Ära ist es ganz wichtig, die richtigen Investitionen hinsichtlich Fahrern und Ingenieuren zu tätigen, um ein richtig gutes Testteam zu haben.“

„Einen Schritt haben wir damit gemacht. Was aber noch brauchen, das ist einfach noch mehr Zeit“, rechnet Marini für die erste Hälfte der Saison 2025 noch nicht direkt mit einer schlagartigen Verbesserung der Honda-Ergebnisse.

„Seit Beginn der Saison [2024] spüre ich Veränderungen, aber die Verbesserungen müssen im Laufe der Jahre auch so weitergehen. Fertig ist man nie und Ducati hat die Messlatte wirklich sehr hoch gelegt. Wenn man sie schlagen will, muss man perfekt sein“, so Marini.

Text von Mario Fritzsche

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