Mit einem starken Sommer konnte Dani Pedrosa als einziger Pilot Jorge Lorenzo im Kampf um den WM-Titel fordern. Bis Motegi hatte der Honda-Pilot Chancen, doch im ersten Training ging alles schief und der Spanier brach sich bei einem unglücklichen Sturz das Schlüsselbein. Das Comeback war schwierig, aber es reichte noch zum Vizetitel. Seit der 25-Jährige in die MotoGP aufgestiegen ist, wurde er als WM-Kandidat gehandelt, doch in jedem Jahr hat er jeweils nur zwei Siege herausgeholt.
2010 waren es deren vier. War es die beste Saison in der Königsklasse? „Ich hatte schon einige gute Jahre davor, aber es war sicherlich eines der besten. Die vier Siege waren schon ganz gut, aber es lief auch manchmal nicht so toll. Im Gesamten ist es schwer einzuschätzen“, analysiert Pedrosa bei ‚ServusTV‘. Die Verletzung in Japan beendete den guten Lauf. Im Gegensatz dazu blieb Lorenzo von Verletzungen verschont und fuhr schließlich überlegen zum Titel.
„Man darf keine Fehler machen wenn man Champion sein will“, spricht Pedrosa das Verletzungspech an. „Man muss schnell sein, braucht das Talent, aber man muss auch jeden Tag an sich selbst arbeiten. Ein Schlüsselfaktor ist sicher, nicht zu viele Unfälle zu bauen und verletzt zu sein. Ich war verletzt. Es war nicht mein Fehler, aber es ist einfach passiert. Rossi hatte seine Unfälle und auch bei Stoner lief es nicht optimal. Lorenzo hat keinen Fehler gemacht und die WM verdient.“
Ein technisches Problem war der Auslöser für den Sturz und schließlich den Schlüsselbeinbruch. „Es war nicht leicht. Du arbeitest das ganze Jahr, bereitest dich psychisch und körperlich vor. Dein Leben ist so ausgerichtet, damit du dich auf den Sport konzentrieren kannst – und dann passiert so etwas. So ist das Leben, da kann man nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen und ihm die Schuld geben“, sagt Pedrosa im Rückblick. „Mir unterlaufen auch Fehler. Es ist kein tolles Gefühl, aber man muss damit klarkommen.“
In der kommenden Saison hat der Spanier mit Stoner eine starke Konkurrenz im eigenen Team dazubekommen. Pedrosa muss zeigen, dass er einen Titel gewinnen kann. Erfahrung hat er darin schon in den kleinen Klassen gesammelt. „Als ich in der 125er und bei den 250ern Champion geworden bin, da gab es Tage, an denen du den Sieg holen kannst und an anderen nimmst du die Punkte mit. Man muss über das Jahr einfach beständig sein. In der MotoGP muss es ähnlich sein.“
Spanien ist derzeit das stärkste Land im Motorradsport. Die Titel in allen drei Klassen sind an Fahrer von der iberischen Halbinsel gekommen. Die Nachwuchsarbeit ist gut, denn bei den 125ern dominierten Spanier praktisch die gesamte Saison. Außerdem gibt es derzeit vier Rennen in diesem Land. „Ich denke, wir sind generell sportbegeistert“, findet Pedrosa. „Autos und Motorräder sind bei uns traditionell ganz oben.“
„Die Leute verfolgen das. Wenn wir in Spanien fahren, dann ist ein riesiges Publikum vor Ort. Ich glaube, auch bei der Nachwuchsarbeit wurde gut gearbeitet. Der Verband unterstützt den Sport. Deshalb haben wir auch so viele starke Fahrer.“
Text von Gerald Dimbeck
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