Am 13.10.2012 verstarb Detlev Louis, Inhaber des gleichnamigen Unternehmens, im Alter von 93 Jahren. Mit ihm verliert die deutsche Motorradkultur eine ihrer leidenschaftlichsten, schaffens- und letztendlich erfolgreichsten Persönlichkeiten.
Bis zum Schluss stand er an der Spitze seiner 1938 gegründeten Firma, die er von einer kleinen Reparaturwerkstatt zu Europas größtem Motorradbekleidungs- und zubehörunternehmen führte.
Bereits als Jugendlicher fuhr Detlev Louis begeistert Motorradrennen. Als frischgebackener Ingenieur begann er direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, AJS-Motorräder aus England zu importieren. Gleichzeitig entwickelte er Tuning- und Zubehörteile und fuhr weiter Rennen, wobei er von der Straße ins Gelände wechselte und bei den Six-Days z.B. mit Steve McQueen um Ruhm und Ehre fuhr.
1960, als er praktisch alle namhaften Motorradmarken importierte oder im Programm hatte, eröffnete er Deutschlands größtes Motorradgeschäft in der Hamburger Rentzelstraße. 1964 war er der Erste, der einen Motorradzubehör-Versandkatalog herausbrachte – in einer Zeit, als das Motorrad massiv vom Auto in den Hintergrund gedrängt wurde. Detlev Louis aber glaubte an die einzigartige Faszination des Motorradfahrens. 1969 holte er Kawasaki nach Deutschland und präsentierte 1972 auf der IFMA die 900 Z1. Spätestens jetzt gaben ihm alle Recht, dass deutlich mehr Potenzial im Motorrad steckte.
Der Aufbau des Louis Filialnetzes begann 1980. Dessen Zuspruch bewog Louis 1991, in Hamburg-Allermöhe ein komplettes Logistikzentrum zur Versorgung der Versand- und Filialkunden zu errichten. Dieses wurde bereits mehrfach erweitert.
Ehefrau Ute Louis, seit Jahrzehnten an seiner Seite, wird die Firma zusammen mit den beiden Geschäftsführern Nico Frey und Joachim Grube-Nagel unverändert und als eigenständiges Unternehmen weiterführen. So, wie Detlev Louis es gewünscht hat und selbst getan hätte.
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