Eines der ikonischen Designs in der Welt des individuellen Motorradlacks und der Kustom-Lackierung ist das Flaming.
Das grafische Flaming stammt ursprünglich aus dem Kalifornien der 1960er Jahre. Es bestand aus dekorativen Mustern in Form von Flammen auf Fahrzeugen. Es verkörpert die Custom-Motorradlacke der Biker und diese ganze antikonformistische und rebellische Bewegung.
Wie man Flammen auf seiner Motorradkarosserie schafft?
Ursprünglich stammen die stilisierten Motive, die Flammen darstellen, aus der Kunst des Pinstriping. Freihändig mit einem speziellen Pinsel auf die Karosserie aufgetragen, krümmen sich diese Linien und treffen sich, manchmal überschneiden sie sich oder überlappen sich in komplizierteren Mustern. Dies bezeichnet man allgemein als die Kunst des Flaming. Der Stil lässt der Phantasie und Kreativität des Malers, der sich auf die Motorradlacken, Autos oder anderen Dingen spezialisiert hat, freien Lauf. Es gibt viele verschiedene und sehr interessante Techniken, von denen wir hier einige kurz überblicken:
Flaming mit Maskierungen
Mit den Klebelinien kann man das Pinstriping ersetzen:
Diese feinen Linien werden auf einer Hintergrundfarbe angebracht und in verschiedenen Lackierschritten mit mehreren Farbschichten übermalt. Erst ganz zum Schluss werden die Klebelinien wieder entfernt. Die Maskierungen oder Abdeckungen folgen aufeinander und werden je nach Komplexität des Dekors mit Wundern an Einfallsreichtum und Tricks überdeckt.
Flaming mit der Airbrush
Mit der Airbrush kann man in diesen mehrschichtigen Dekors Farben malen. Man kann insbesondere „Ghost Flames“ herstellen: Dabei wird eine farblose, transparente Perlmuttfarbe aufgesprüht, die einen Schimmer erzeugt, der im Licht sichtbar wird. Die Ränder dieser flammenförmigen Masken müssen mit der Airbrush präzise bemalt werden, als Schattierung innerhalb oder außerhalb der Maskierung.
Das Flaming als Trompe l’oeil
Eine weitere sehr interessante Technik, da sie eine Art Zaubertrick oder Trompe l’oeil ist, besteht darin, ein Flaming aus selbstklebender Maskierung auf den Hintergrund der Karosserie aufzutragen: Dann wird die gesamte Fläche mit einem beliebigen Dekor bemalt: ein Porträt, Feuer, Totenschädel… Zum Schluss, wenn das Design steht, schafft man eine leichte Schattierung an den Rändern der Abdeckungen (Flammen) immer auf der Unterseite, um einen Relief- und Schatteneffekt zu erzeugen. Anschließend können die Abklebungen entfernt werden: Hier kommt ein überraschendes und sehr eindrucksvolles Bild zum Vorschein, Ergebnis des Einfallsreichtums des Malers.
Echte Flammen oder True Fire
Die True-Fire-Technik (englisch: echtes Feuer) ahmt Flammen nach und führt zu beeindruckenden Ergebnissen, die sowohl durch ihre Schönheit als auch durch den Realismus des grünen Flammings beeindrucken.
Jeder, der schon einmal versucht hat, Flammen zu malen, weiß, dass dies eine besonders schwierige Übung ist… Von allen Maltechniken (Kohle, Öl, Pastell, Aquarell, Spraydose…) kann nur das Malen mit einer Airbrush-Pistole diesen Effekt echter Flammen nachahmen.
Im Internet findet man Werke von Custom-Artists, die sich auf die Flammentechnik spezialisiert haben, auf Motorrädern, Autos, Helmen, sogar auf Booten und Hubschraubern…! Es gibt verschiedene Arten von True Fire, mit Varianten in Rot-, aber auch in Blau- oder Grüntönen!
Bei diesem Verfahren werden mit der Airbrush oder der Spritzpistole Farben auf einen schwarzen Hintergrund gesprüht.
Der Trick, um den Licht- und Transparenzeffekt der Flammen nachzubilden, besteht darin, sowohl eine Reihe von deckenden Farben (Weiß, Gelb, Orange…) als auch eine Reihe von transparenten Candy-Farben zu verwenden! Es handelt sich also um eine mehrschichtige Arbeit, die teils freihändig und teils mit einer Schablone ausgeführt wird, wofür man eine Airbrush-Pistole und somit auch spezielle Schablonen benötigt.
Neueste Kommentare