Die Red Bull Romaniacs 2010 macht ihrem Ruf als härteste Enduro-Mehrtagesveranstaltung der Welt alle Ehre – weniger als die Hälfte der ursprünglich gestarteten 165 Teilnehmer beendeten das Rennen. In der Profiklasse erreichten von 21 nur 10 Fahrer aus 7 Nationen das Ziel in der mittelalterlichen Innenstadt von Sibiu.
Martin Freinademetz hat ganze Arbeit bei der Auswahl der Tagesstrecken geleistet, der rumänische Dauerregen legte dann noch zusätzliche Schärfe ins ohnehin schon extrem würzige Menü aus endlosen Steilhängen, furchteinflössenden Abfahrten, Felspassagen und den undurchdringlichen Wäldern der rumänischen Karpaten.
Birch lässt keinen Zweifel über seine Siegambitionen
Der Neuseeländer ging heute mit einem 23-Minuten Vorsprung auf Graham Jarvis in den letzten Renntag. Auch wenn der Polster eigentlich für einen ungestörten Gesamtsieg gereicht hätte, attackiert Birch unter erneut schwierigen Bedingungen wie kein Zweiter und nimmt Jarvis sogar weitere 6 Minuten bis ins Ziel ab.
Damit festigt der 29-jährige eindrucksvoll seine Stellung als einer der absoluten Topfahrer in der Extrem-Enduroszene. „Mit all meinen technischen Problemen in den letzten Tagen war ich mir nicht einmal sicher, ob ich diese Romaniacs überhaupt beenden werde. Das sich jetzt sogar mein erster Gesamtsieg ausgegangen ist, macht mich überglücklich.“, sagt der sympathische Ausnahmekönner im Ziel.
Graham Jarvis kämpft sich zurück aufs Podium
Der Brite hatte seine Ambitionen auf einen Podiumsplatz nach seinen kapitalen Motorproblemen am zweiten Offroad-Renntag eigentlich schon abgeschrieben. Mit der typisch britischen „Never give up“-Attitüde begann Jarvis sein Rennen am dritten Tag quasi neu, und kämpfte sich sogar bis auf Schlagdistanz zur Spitze zurück. Am Ende fehlte dem talentierten Ex-Trialer nicht einmal eine halbe Stunde auf den Sieg. „Chris konnte heute noch ordentlich zulegen und fuhr ein herausragendes Rennen. Ich bin sehr zufrieden mit meinem zweiten Gesamtrang, denn eigentlich war mein Rennen ja de facto schon vorbei.“, charakterisiert Jarvis seine Romaniacs 2010.
Lettenbichler wird hervorragender Dritter
Nach seinem Vorjahressieg ging BMW-Werksfahrer auch 2010 voll motiviert an den Start der Red Bull Romaniacs, doch schon der erste Offroad-Renntag dämpfte „Lettis“ Ambitionen. Der Deutsche knackste sich nach einem heftigen Abstieg von der Hartware gleich mehrere Rippen an und musste an den folgenden Tagen mit erheblichen Schmerzen zurechtkommen. Lettenbichler aktivierte seine ganze Willenstärke fuhr ein mehr als beeindruckendes Rennen. Schlußendlich fehlte dem 35-jährigen Rosenheimer etwas mehr als eine Stunde auf Chris Birch. „Mehr war heuer definitiv nicht möglich, die Bedingungen waren durch die Regenfälle wirklich extrem. Ich hab’ zusätzlich noch mit ziemlichen Schmerzen zu kämpfen gehabt, deshalb kann ich mit dem Podiumsplatz wirklich zufrieden sein.“, sagt Lettenbichler.
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