Der MotoGP-Welt stockte der Atem, als Valentino Rossi beim Aragon-Grand-Prix auf dem feuchten Kunstrasen per Highsider abflog und benommen im Kies liegen blieb.
Der Italiener schlug beim Unfall hart auf den Kopf auf. Der AGV-Pista-Helm, den Rossi seit der Saison 2012 einsetzt, schützte ihn dabei vor schweren Verletzungen. Noch am Sonntagabend entließ sich Rossi selbst aus dem Krankenhaus und verbrachte die Folgenacht in seinem Motorhome.
AGV hat den Unfall rekonstruiert und den äußerlich beschädigten Pista untersucht. „Alle AGV-Helme, die bei einem Sturz oder Unfall von den Piloten in einem offiziellen Rennen getragen wurden, werden danach detailliert vom Forschungs- und Entwicklungszentrum des Unternehmens auseinandergenommen und analysiert“, heißt es in einem Statement. „So wurde auch der AGV Pista GP untersucht, den Valentino Rossi bei seinem Sturz in Aragon am 28. September dieses Jahres trug.“
„Die Analyse ergab, dass der Helm trotz des schweren Sturzes keine strukturellen Schäden aufzeigte. Weiterhin offenbarte die Analyse, wie gut die enorme Energie des Aufpralls absorbiert und Rossis Kopf vor traumatischen Kopfverletzungen geschützt wurde“, erklären die italienischen Helmspezialisten. Äußerlich wurde der AGV-Helm stark beschädigt. Es sind Reifenspuren und Kratzer zu sehen. Zudem fehlt an der Rückseite der Spoiler, der die Aerodynamik verbessern soll.
„Die Außenschicht des Helms zeigt eindeutige Spuren eines Aufpralls mit dem Asphalt und seiner Yamaha M1“, bestätigt AGV. „Der erste Aufschlag erfolgte auf die Strecke nach seinem Highsider. Die hintere, linke Seite des Helms erhielt den ersten Einschlag, ganz in der Nähe des aerodynamischen Spoilers, der dabei wie von den Designern gewollt, abbrach. Nachdem sich Valentino noch einige Male in der Auslaufzone auf Asphalt und Kies überschlug, kam der Helm in Kontakt mit dem Motorrad.“
„Es sind klare Spuren eines starken Einschlags auf der rechten Seite der Helmschale zu sehen, der eine eindeutige Identifizierung von technischen Komponenten am hinteren Teil der M1 zulässt (Radschwinge und Bremsscheibe)“, berichtet AGV. „Ebenso sind Gummispuren auf der Außenschale und dem Visier des Helmes zu sehen, die vom sich drehenden Reifen des Motorrads zeugen. Die extreme Reibung des Reifens auf dem Helm und dem Visier, riss dieses auf der rechten Seite von der Helmschale weg und brach somit den Metallmechanismus, der das Visier schließt.“
„Obwohl auch das Visier auf der linken Seite einen Sprung erlitt, blieb es an der geforderten Position und wurde nicht angerissen. AGV setzt bei allen Rennhelmen ein Racing-Paket ein, das eine zusätzlich, absichernde Metallschraube umfasst, die das Visier an den Schließmechanismus einrastet und unabhängig davon einen eigenständigen Halt bietet“, heißt es im Statement. „Valentinos Verletzungen des kurzzeitigen Gedächtnisverlusts und der Kopfschmerzen sind wohl auf die starke Verrenkung des Kopfes zurückzuführen, die er durch das drehende Hinterrad im Moment des Kontaktes mit seinem Helm erlitt.“
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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