Damit hatte wohl keiner der Beobachter der 125er-Szene ernsthaft gerechnet. Als im Dezember die Beteiligung des Partyveranstalters SuperMartxe – mit Skandalnudel Paris Hilton als Zugpferd – am Blusens-Team bekannt gegeben wurde, schien der Fokus nicht unbedingt auf der Performance der Maschinen auf der Strecke zu liegen. Stattdessen wurde das Hauptaugenmerk vielmehr auf dem reinen Glamourfaktor vermutet – hat sich die Hilton in der Vergangenheit doch bereits mehrfach fragwürdig in Szene gesetzt.
Die Ergebnisse der ersten Testfahrten im Vorfeld der neuen 125er-Saison sprechen allerdings eine andere Sprache. Die im Jahr 2011 in schrillem Pink an den Start gehenden Piloten Maverick Vinales und Sergio Gadea fanden sich in Valencia beide unter den besten Zehn der Zeitentabelle wieder. Vinales gelang dabei sogar die zweitschnellste Zeit aller Piloten. Nach Abschluss der Tests fehlte ihm gerade einmal eine Zehntelsekunde auf Vizeweltmeister Nicolas Terol aus dem Topteam von Jorge Martinez.
Für den amtierenden Spanischen Meister Vinales ist es die erste Saison überhaupt in der 125er-Weltmeisterschaft. „Das gesamte Team hat hart gearbeitet. Jeder in der Mannschaft weiß genau, was er zu tun hat. Wenn wir so weitermachen, können wir ernsthaft konkurrenzfähig sein“, zeigt sich der Spanier von seinem neuen Umfeld begeistert.
Vinales‘ Teamkollege Gadea konnte auf Platz zehn ebenfalls besser mithalten, als wohl von vielen im Vorfeld erwartet wurde. „Mein erster Kontakt zum Team verlief sehr zufriedenstellend“, so die Aussage Gadeas im Anschluss an die Testfahrten. Allerdings gibt er zu, dass es ihm mit fortschreitender Dauer des Tests zunehmend schwerer gefallen ist, an den Spitzenpiloten dran zu bleiben. Nichtsdestotrotz rechnet er genau wie Teamkollege Vinales mit einer guten Saison für die vermeintliche Partytruppe.
Insofern darf man die beiden pinkfarbenen Aprilias von Vinales und Gadea wohl auch in Zukunft das eine oder andere Mal im vorderen Feld erwarten. Dabei hatte es in der offiziellen Pressemappe des Teams im Rahmen der Vorstellung unter dem Blitzlichtgewitter der Boulevard-Presse noch geheißen: „Unser Hauptziel ist es, in den kommenden Jahren eine Medienreferenz in der Welt des Motorradsports zu werden.“
Text von Mario Fritzsche
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