Im Training stelle das Team Monster Yamaha Austria aus Heimschuh in der Steiermark mit Startplatz 2 eindrücklich unter Beweis, dass sie eine der schnellsten Mannschaften in der Langstrecken-Weltmeisterschaft sind. «Nachdem wir mit Gwen Giabbani unseren schnellsten Mann ersetzen mussten, habe nicht einmal ich mit diesem Resultat gerechnet. Loris Baz hat sich als würdiger Ersatz herausgestellt und war am Ende sogar schneller als Steve Martin und Igor Jerman», freute sich Teamchef Mandy Kainz.
Betrübt wurde die Leistung allerdings durch eine fragwürdige Entscheidung der Veranstalter. Völlig überraschen wurden die Weltmeister 2009 mit einer Stop-and-go-Strafe belegt. «Uns wurde vorgeworfen, dass wir gegenüber anderen Teams zu wenig Benzin vor Ort eingekauft haben. Daraus wurde geschlossen, dass wir einen anderen Rennsprit verwendet hätten. Dabei haben wir einerseits nur drei Fahrer und andererseits haben wir im Training weniger Runden als unsere Konkurrenten zurückgelegt. Trotz dieser stichhaltigen Argumente hat uns der Veranstalter bestraft. Scheinbar sind wir ihnen zu schnell», mutmaßt Kainz.
Wie erhofft, etablierte sich Loris Baz nach dem Start zum 24-Stunden-Rennen in der Spitzengruppe. Der 18-jährige Jungstar brauste auf dem zweiten Rang an die Box, um die Stop-and-go-Strafe abzusitzen. Diese Aktion warf die Truppe kurzfristig auf den achten Platz zurück. Bei seinem zweiten Stint stürzte Baz und brachte eine stark beschädigte Maschine zurück an die Box. Kainz: «Bazooka versuchte mit aller Gewalt den durch die Strafe verlorenen Boden wett zu machen. Wir hatten alle Hände voll zu tun, um das Motorrad wieder einsatzfähig zu machen.»
Sieben Runden verlor das Monster Yamaha Austria Racing Team durch die Reparaturarbeiten und warf das Trio auf den aussichtlosen 30. Platz zurück. Doch Steve Martin, Igor Jerman und Loris Baz ließen sich nicht entmutigen und starteten eine sehenswerte Aufholjagd. Platz um Platz kämpften sie sich nach vorne und gegen 7 Uhr hatte man sich wieder auf dem dritten Platz eingenistet. «Unglaublich, was meine Truppe heute auf der Strecke und in der Box vollbracht hat», zollte Mandy Kainz seinem gesamten Team Respekt. «Vier Stunden vor Schluss musste ich dann meine Jungs einbremsen, um den dritten Rang sicher nach Hause zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits genügend Vorsprung auf die Vierten.»
Mit diesem Erfolg konnte sich das Team Monster Yamaha Austria vom zwölften auf den sechsten Platz in der WM-Zwischenwertung verbessern. Aus Protest für die in seinen Augen ungerechtfertigten Stop-and-go-Strafe verweigerte Mandy Kainz das Podium. «Im Nachhinein betrachtet hat uns diese unfaire Aktion den Sieg gekostet, aber das war scheinbar auch der Zweck dieser Strafe. In Frankreich darf scheinbar nur ein französisches Team gewinnen», zeigte sich der Steirer verbittert.
Ergebnis:
1. SRC Kawasaki (Kawasaki ZX-10R), 834 Runden
2. Suzuki Endurance Racing Team (Suzuki GSX-R1000), 833 Runden
3. Monster Yamaha Austria Racing Team (Yamaha YZF-R1), 826 Runden
WM-Stand (nach vier von fünf Rennen):
1. Suzuki Endurance Racing, 90 Punkte
2. BMW Motorrad France 99, 68 Punkte
3. SRC Kawasaki, 63 Punkte
6. Monster Yamaha Austria, 38 Punkte
Helmut Ohner
Pressebetreuung
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