Beim 14. Grand Prix der Saison gelang es drei Deutschen, in die Punkteränge zu fahren. Auch in Aragon war Jonas Folger der beste Deutsche.
Der Kalex-Pilot fuhr mit etwa sieben Sekunden Rückstand als Vierter ins Ziel und bestätigte damit, dass er in der zweiten Saisonhälfte deutlich konstanter agiert als in der ersten. Sandro Cortese beendete das Rennen in Spanien auf Position 13, Landsmann Marcel Schrötter wurde 15. und kassierte immerhin einen Punkt.
„Ich freue mich riesig über diesen vierten Rang“, bemerkt Folger. „Ich bin beim Neustart gut weggekommen und fand auch gleich meinen Rhythmus. Es lief von Beginn an alles nach Plan. Ich versuchte, mit Sam mitziehen zu können, doch ich musste nach einigen Runden einsehen, dass ich sein Tempo nicht halten kann. Ab diesem Zeitpunkt habe ich mich eben auf meine Verfolger konzentriert und alles gegeben, um den Vorsprung auf Tom Lüthi und Johann Zarco zu halten.“
„Das ist mir super gelungen, somit konnte ich den vierten Rang sicher nach Hause bringen. Ich bin mit diesem Rennen sehr zufrieden, weil wir seit Brünn, also seit vier Rennen, konstant stark sind. Das war heute das vierte Top-6-Ergebnis hintereinander und jedes Mal haben wir viele wertvolle und wichtige Punkte für die Meisterschaft mitgenommen“, freut sich Folger. „An dieser Stelle gleich mein Dankeschön an meine Crew für ihren tolle Arbeit an diesem Wochenende.“
„Die Änderungen, die wir während des Warmups ausprobiert hatten, haben sich wirklich ausgezahlt. Hauptsächlich haben wir hinsichtlich Reifenverschluss einiges versucht, wie zum Beispiel die modifizierte Kupplung, aber auch eine andere Einstellung des Federbeins. Alles in allem haben wir in Sachen Reifen viel gelernt an diesem Wochenende. Ich bin sogar überzeugt, dass wir heute mit der weichen Option problemlos über die volle Distanz gekommen wären. Unsere Konstanz stimmt mich sehr zuversichtlich für die nächsten Rennen und ich freue mich schon, wenn es in zwei Wochen in Japan weitergeht“, so Folger.
Cortese findet keinen Rhythmus
„Der Anfang vom Rennen war ganz gut. Ich konnte mich nach vorne kämpfen. Aber ich habe dann nach ein paar Runden ein paar Fehler gemacht und zu viel in die Kurve reingebremst“, berichtet Cortese, der mit 21 Sekunden Rückstand als 13. abgewunken wurde. „Anstatt nach vorne ging es somit nach hinten. Ich hätte ruhig bleiben sollen und das gleiche machen müssen, wie bereits das gesamte Wochenende.“
„Es tut mir leid fürs Team, die haben super Arbeit geleistet. Das war heute einfach nicht dass, was wir wollten. In Asien müssen wir schauen, dass wir wieder weiter nach vorne kommen“, erklärt der Intact-Pilot. „Es gibt nicht viel zu sagen, außer dass Sandro von Anfang bis Ende des Rennens keinen Rhythmus gefunden hat,“ kommentiert Teamchef und Technik-Direktor Jürgen Lingg. „Man muss in so einer Situation versuchen, ruhig zu bleiben, korrekte Linien zu fahren und die passenden Bremspunkte zu treffen. Das hat heute nicht so funktioniert, wie es sein sollte. Aber jetzt arbeiten wir weiter und versuchen, es in den kommenden Rennen besser zu machen.“
Schrötter profitiert von der kürzeren Renndistanz
„Ich bin mit der Zielsetzung in dieses Rennen gegangen, zumindest ein paar Punkte zu holen“, schildert Tech-3-Pilot Schrötter. „Auch wenn es am Ende nur einer war, habe ich meine Vorgabe erfüllt und ich habe mir diesen Punkt auch hart erkämpft – ungeachtet der Tatsache, dass uns die verkürzte Distanz natürlich ein wenig entgegen kam. Das gilt allerdings für das gesamte Starterfeld, weil sich alle im Klaren waren, dass der weiche Reifen die volle Distanz wahrscheinlich nicht halten wird. Trotzdem erschienen alle mit der weichen Option am Grid.“
„Mit dem härteren Hinterreifen bestand für viele die Gefahr, inklusive uns, kein hohes Tempo fahren zu können. Wie auch immer, am Start ging es wie üblich drunter und drüber, noch dazu, wenn man von so weit hinten starten muss. Aber wie in den letzten Rennen ist mir auch dieses Mal mein Start gut gelungen und ich konnte auch Positionen gutmachen“, freut sich Schrötter. „Doch in der Bergab-Schikane hatte ich Glück, dass ich überhaupt am Motorrad sitzen geblieben bin, als mir ein Konkurrent ins Heck donnerte. Zu diesem Zeitpunkt ist gleich eine Lücke zu meinen Vorderleuten aufgerissen, die ich trotz aller Anstrengungen nie mehr zufahren konnte.“
„Der Abstand zu der Gruppe vor mir war immer gleich, damit will ich sagen, dass ich ähnliche Rundenzeiten wie diese Jungs fuhr und von dem her eindeutig mehr drinnen gewesen wäre“, ärgert sich Schrötter. „Ich konnte aber nicht mehr pushen, da das Vertrauen und das Gefühl für das Vorderrad nicht optimal waren. Nichtsdestotrotz habe ich jederzeit mein Bestes gegeben und zum Schluss habe ich einfach versucht, den 15. Rang sicher ins Ziel zu bringen. Viel hätte dabei eh nicht passieren können, da ich einen beruhigenden Vorsprung auf meine Verfolger hatte.“
„Ganz klar hätte ein besseres Resultat herauskommen können, wenn dieser Rempler nicht gewesen wäre, aber so etwas kommt in unserer Klasse vor und wir müssen eben schauen, dass wir im Qualifying schneller werden und das Motorrad besser hinbekommen. Ich habe mich dieses Jahr hinsichtlich einer aggressiveren Fahrweise zu Beginn des Rennens sicher gesteigert, sowie ich auch im Zweikampf stärker wurde“, analysiert Schrötter.
„Doch wir müssen einfach von den Rundenzeiten her schneller, damit wir wieder den Sprung unter die ersten Zehn schaffen. In jedem Fall nehmen wir diesen einen Punkt gerne mit und wir werden allemal hart weiter arbeiten, um bei den noch ausstehenden Rennen vielleicht doch noch ein paar richtige Highlights zu setzen in diesem Jahr“, bemerkt der Tech-3-Pilot. „Meine Super-Crew hat sich das bestimmt auch verdient. Vorerst freue ich mich aber schon auf die Überseerennen im Oktober.“
Text von Sebastian Fränzschky
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