Zweieinhalb Wochen nach dem MotoGP-Saisonfinale in Valencia hat sich die Situation spürbar beruhigt. Zwischen den Rennen in Sepang und Valencia gab es hitzige Diskussionen.
Und auch nach dem finalen Grand Prix der Saison 2015 wurde eifrig diskutiert. Selbst nach der Titelentscheidung standen viele Fragen im Raum: Warum hat Titelverteidiger Marc Marquez in das WM-Duell zwischen Rossi und Jorge Lorenzo eingegriffen? Wieso hat sich Routinier Rossi vom 22-jährigen Spanier provozieren lassen?
500er-Serienweltmeister Mick Doohan bewertet das Duell zwischen Rossi und Marquez gelassen. „So ist es im Rennsport. Zu meiner Zeit war es ähnlich. Auch damals berührte man andere Fahrer und rempelte sich gegenseitig an“, erinnert sich der Australier im Gespräch mit ‚Crash.net‘ und betont: „Es ist kein Balletttanz. Es ist ein harter Wettbewerb, weil viel auf dem Spiel steht.“
Beim Zusammentreffen von Rossi und Marquez kochten die Emotionen über. Der Italiener und der Spanier haben eine ähnliche Herangehensweise an den Wettbewerb. Sowohl bei Rossi als auch bei Marquez ist die Leidenschaft stärker als der Kopf. „Beide sind Weltmeister, beide kämpfen um Grand-Prix-Erfolge und möchten keine Siege verschenken“, hält Doohan fest.
Der teilweise unschön geführte Kampf der beiden Ausnahmekönner hat die Saison 2015 getrübt. Doohan bewertet die Situation anders. Der langjährige Honda-Werkspilot ist überzeugt, dass die Kontroversen durchaus wirksam waren, um die MotoGP bekannter zu machen: „Es war ein tolles Spektakel im Fernsehen, sorgte für riesige Schlagzeilen und tolle Unterhaltung. Und darum geht es ja in der MotoGP.“
„Ich denke, 2015 war fantastisch. Es war eine großartige Saison für den Sport“, betont der fünfmalige 500er-Weltmeister. „Ich denke, die Medien haben es unnötig aufgeblasen. In der Hitze des Gefechts sagen und machen Leute sehr viele Sachen“, bemerkt Doohan, der am vergangenen Wochenende beim Race of Champions die Ehre der Motorrad-Piloten verteidigen musste. MotoGP-Champion Lorenzo musste seine Teilnahme absagen, nachdem er sich bei den Titelfeierlichkeiten verletzte.
Text von Sebastian Fränzschky
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