Die Kawasaki-Piloten trumpften beim Jerez-Test weniger dominant auf, als man vorher erwartete. Zwar gelang Tom Sykes am Ende die Bestzeit, doch im Renntrimm waren die Ducatis mindestens gleich schnell.
Weltmeister Jonathan Rea beendete den Test in Jerez nur auf Position sieben. Im Gegensatzu zu den meisten anderen Fahrern verzichtete der Brite auf einen weichen Reifen und konzentrierte sich auf die Komponenten seiner 2016er-Kawasaki. So richtig rund läuft es beim Weltmeister noch nicht.
„Es ist offensichtlich, dass das Motorrad für einen anderen Fahrstil entwickelt wurde und diesen auch abverlangt. Wir tüfteln noch immer, wie wir das Maximum herausholen können“, bemerkt der Titelverteidiger, der am Dienstag und Mittwoch auf 122 Runden kam. „Wir haben viele Dinge verändert. Es war uns klar, dass die Haftung hier nicht so hoch sein würde, wie sich beim vergangenen Mal war. Deshalb war ein komplett anderes Setup nötig.“
„Unsere Philosophie der Wintertests – große Dinge zu testen und nicht zu sehr aufs Setup zuschauen – war hier sehr sinnvoll. Es war der gleiche Kurs, der gleiche Teil der Erde, doch der Charakter war dieses Mal anders. Wir hatten eine neue Gabel und verschiedene Motor-Charakteristiken zur Verfügung. Wir arbeiten ruhig und methodisch. Wenn es morgen in Jerez ernst werden würde, dann wären wir nicht auf Position sieben“, ist Rea überzeugt.
Teamkollege Sykes kam in Jerez auf 126 Runden und fuhr als einziger Fahrer eine 1:39er-Zeit. Nach dem Test wirkte der Weltmeister von 2013 erleichtert: „Wir sind sehr zufrieden. Wir haben sehr viele Setups probiert und viele Parameter am Motorrad verstellt. Es war eine gute Gelegenheit, um viele Dinge zu erfahren“, berichtet Sykes, der seiner Crew viel Arbeit bescherte.
„Ich danke Marcel, Danilo und allen Mechanikern, die Überstunden geschoben haben. Es ist die Bestätigung für die Entwicklung in den vergangenen Jahren. Das neue Motorrad ist das Ergebnis dieser Jahre. Es funktioniert für beide Fahrer sehr gut. Kawasaki hat toll gearbeitet“, lobt Sykes. „Es gibt aber noch ein paar Bereiche, die ich verbessern möchte – sowohl beim Motorrad als auch bei mir.“
„Es ist aber ein sehr gutes Zeichen, die beiden Wintertests in Jerez als Schnellster zu beenden. Das ist nicht gerade eine Strecke, auf der ich besonders stark bin. Es begeistert und motiviert mich für die bevorstehende Saison“, schildert Sykes. Kawasaki wird vor der Reise nach Australien noch einmal in Aragon testen. Am 3. und 4. Februar haben Sykes und Rea zum letzten Mal die Chance, an der 2016er-Kawasaki zu tüfteln, bevor die Motorräder nach Phillip Island geflogen werden.
Testzeiten WSBK Jerez kombiniert
1 66 Tom SYKES KAWASAKI RACING KAWASAKI 1:39.924
2 34Davide GIUGLIANO DUCATI ARUBA DUCATI 1:40.047
3 7Chaz DAVIES DUCATI ARUBA DUCATI 1:40.110
4 69Nicky HAYDEN HONDA TEN KATE HONDA 1:40.534
5 60Michael VD MARK HONDA TEN KATE HONDA 1:40.601
6 12 Xavi FORES BARNI RACING DUCATI 1:40.761
7 65 Jonathan REA KAWASAKI RACING KAWASAKI 1:40.856
8 50 Sylvain GUINTOLI PATA YAMAHA YAMAHA 1:41.018
9 22 Alex LOWES PATA YAMAHA YAMAHA 1:41.361
10 25 Josh BROOKES SMR BMW 1:41.826
11 2 Leon CAMIER MV AGUSTA MV AGUSTA 1:42.182
12 77 James ELLISON Gbmoto RACING KAWASAKI 1:42.442
13 17 Karel ABRAHAM SMR BMW 1:42.628
14 36 Tati MERCADO DUCATI ARUBA DUCATI 1:42.641
15 20 Sylvain BARRIER TEAM PEDERCINI KAWASAKI 1:42.886
16 112Mike RINALDI DUCATI ARUBA DUCATI 1:42.969
17 1 Kenan SOFUOGLU TEAM PUCCETTI KAWASAKI 1:43.091
18 160 Peter HICKMAN Gbmoto RACING KAWASAKI 1:43.420
19 21Randy KRUMMENACHER TEAM PUCCETTI KAWASAKI 1:43.582
20 111 Jeremy GUARNONI TEAM PEDERCINI KAWASAKI 1:44.044
21 87 Lorenzo ZANETTI MV AGUSTA MV AGUSTA 1:44.278
22 23Christophe PONSSON TEAM PEDERCINI KAWASAKA 1:44.731
23 16 Jules CLUZEL MV AGUSTA MV AGUSTA 1:44.802
24 55 Ilya MIHALCHICK DS JUNIOR TEAM KAWASAKI 1:44.938
25 11 Saeed AL SULAITI TEAM PEDERCINI KAWASAKI 1:45.007
26 63 Zulfahmi KHAIRUDDIN ORELAC RACING KAWASAKI 1:45.637
27 10 Nacho CALERO ORELAC RACING KAWASAKI 1:46.309
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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