Die erste Saisonhälfte verlief aus Sicht von Ducati positiv. Jorge Lorenzo verfehlte die gesteckten Ziele zwar deutlich, aber dafür bescherte Andrea Dovizioso dem Ducati-Werksteam einige Erfolgserlebnisse.
Dovizioso gewann vor heimischer Kulisse in Mugello und stand auch eine Woche später in Barcelona ganz oben. In Assen sicherte sich „Dovi“ die WM-Führung, die er am Sachsenring wieder verlor. Doch mit lediglich sechs Punkten Rückstand nach der Hälfte der Rennen kann der Routinier mehr als zufrieden sein. Die WM ist nach wie vor offen.
„Wir können nur zufrieden sein. Es war aus unserer Sicht bisher eine gute Meisterschaft“, bilanziert Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im Gespräch mit ‚MotoGP.com‘. „Wir waren auf stark unterschiedlichen Kursen sehr konkurrenzfähig. Wir sind froh, wissen aber, dass wir weiterhin Arbeit vor uns haben. Das Motorrad wurde verbessert. Das wird durch die Ergebnisse deutlich.“
Doch perfekt ist die Desmosedici noch nicht. „Beim Kurventempo liegen wir ein bisschen zurück. Daran arbeiten wir“, bemerkt Ciabatti, der umfassende Updates ankündigt: „In der zweiten Saisonhälfte kommt etwas Größeres. Das Ziel ist es, dieses Problem zu verkleinern oder zu beheben. Das hilft allen Fahrern, Jorge auf Grund seines Fahrstils vermutlich am meisten. Aber auch Andrea und Petrucci werden davon profitieren.“
Teammanager Davide Tardozzi bestätigte bereits im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘ (zum Beitrag), dass zu Beginn der zweiten Saisonhälfte eine neue Verkleidung präsentiert wird. Ducati hielt das Aerodynamik-Update lange zurück, dürfte aber in Brünn erstmals damit ausrücken.
Ducati verheimlicht nicht, dass die Entwicklung der Reifen entscheidend zum Erfolg beigetragen hat. Im Vergleich zur Konkurrenz haben sich die Italiener gut an die unterschiedlichen Bedingungen gewöhnt. Fehltritte, wie der von Yamaha in Jerez und Barcelona, konnten vermieden werden.
„Es ist eine verrückte Meisterschaft. Die Reifen beeinflussen die Performance extrem. Michelin hat gute Arbeit geleistet, doch die Reifen funktionieren nicht mit jeder Maschine auf jeder Strecke. Es geht darum, wer sich am besten auf die Reifen einstellt, damit diese perfekt funktionieren“, analysiert Tardozzi, der eine klare Vorstellung hat, wer die größten Rivalen beim Kampf um den Titel sind: „Unsere Gegner heißen Marc Marquez, Maverick Vinales und Valentino Rossi.“
Neuzugang Lorenzo dürfte in Sachen WM keine Rolle mehr spielen. Der erfolgsverwöhnte Spanier ging nur als WM-Neunter in die Sommerpause. „Es dauert länger, als wir erwarteten. Auch aus Sicht von Jorge dauert es länger als erwartet“, verrät Sportdirektor Ciabatti und macht den Fans Mut: „Wir sahen positive Zeichen und Fortschritte. Wir müssen noch ein paar Dinge am Motorrad verändern, um es besser an seinen Fahrstil anzupassen.“
Text von Sebastian Fränzschky & Juliane Ziegengeist
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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