(Motorsport-Total.com) – Ducati-Werkspilot Scott Redding fuhr beim WSBK-Event in Jerez in beiden Rennen aufs Podium.
Der Brite beendete Lauf eins auf Position drei und kämpfte in Lauf zwei mit Toprak Razgatlioglu (Yamaha) um den Sieg. Redding zog den Kürzeren und verlor dadurch weitere Punkte. In der WM liegt er vor der Reise nach Portimao 74 Punkte zurück.
Vor einem Jahr gewann Redding in Jerez beide Hauptrennen und übernahm die Führung in der WM. Diesen Erfolg konnte der Ducati-Pilot nicht wiederholen. „Ich war das Wochenende über nicht schnell genug“, gesteht Redding, der aber dennoch zur Stelle war, als es ernst wurde.
„Das Qualifying war ein Schuss ins Blaue. In allen anderen Sessions war ich Fünfter, Achter oder Zehnter. Ich fühlte mich das Wochenende nicht gut. Im ersten Rennen ging ich es ruhig an und wurde dann schneller. Für das zweite Rennen hatte ich mehr Selbstvertrauen. Ich wusste, dass ich schnell genug bin, um zu gewinnen“, berichtet Redding.
Kein guter Start und unnötiges Duell mit dem Teamkollegen
„Ich hatte keinen guten Start, obwohl ich aus Reihe eins starten konnte, weil Alex (Lowes) leider nicht fahren konnte. Ich ärgerte mich, dass ich das nicht für mich nutzen konnte“, kommentiert Redding die Startphase von Lauf zwei.
Bei einem Duell mit Ducati-Teamkollege Michael Ruben Rinaldi verlor Redding viel Zeit. „Ich überholte Rinaldi und es war sinnlos von ihm, mich erneut zu überholen. Ich verlor etwas Zeit, holte das aber wieder auf“, bemerkt Redding. Rinaldi wurde im Laufe des Rennens durchgereicht und kam am Ende als Siebter ins Ziel.
Im finalen Renndrittel spitze sich an der Spitze das Duell Razgatlioglu vs. Redding zu. „Am Ende probierte ich es. Ich überholte ihn, konnte mich aber nicht vor ihm behaupten. Mir fehlte das Vertrauen ins Motorrad. Ich hatte viele Rutscher über das Vorderrad. Das war das gesamte Wochenende so. Ich wusste nicht, wo das Limit ist“, gesteht Redding.
Kein perfektes Gefühl für das Vorderrad der Ducati
„Es war meine eigene Schuld. Ich bremste ein bisschen zu tief in die Kurve. Es ist schwierig, denn wenn man so einen Fahrer hinter sich hat (wie Toprak), dann weiß man, dass er es versuchen wird. Mir blieb nur, ein bisschen härter zu attackieren“, schildert Redding.
„Wir können das Motorrad auf der Bremse nicht stärker verzögern als er. Ich wusste, dass ich an dieser Stelle schneller war als er. Ich hätte nicht so hart in die Kurve bremsen sollen“, ärgert sich der Brite. „Das Vorderrad rutschte so stark und ich erwartete, dass er durch den Windschatten dran ist.“
„Ich hörte ihn. Die Yamaha kann enge Linien halten. Wir müssen von Punkt zu Punkt fahren. Mir war klar, dass er profitiert, wenn ich ein bisschen zu tief in die Kurve bremse. Und das tat er. Wenn ich es drauf angelegt hätte, wären wir kollidiert. Ich war am Limit“, so Redding.
Text von Sebastian Fränzschky
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