(Motorsport-Total.com) – Sechs WM-Titel in der MotoGP, 56 Siege in der Königsklasse und 62 Polepositions: Marc Marquez‘ Statistik beeindruckt.
Doch was macht den Spanier so stark? Warum hatte der Mann aus Cervera seine Gegner meist im Griff, auch wenn er nicht auf dem besten Motorrad saß? Diese Fragen wollten wir mit Honda-Testpilot Stefan Bradl klären, der Marquez sehr gut kennt.
Die einstigen Moto2-Rivalen arbeiten seit Ende 2017 zusammen. Bradl unterstützt das Honda-Werksteam mit seiner Testarbeit und sprang in den vergangenen Monaten für den verletzten Spanier ein. Der Zahlinger arbeitete mit Marquez‘ Crew und weiß genau, wie der Ex-Champion tickt und welche Wünsche er hat.
„Es gibt nur einen Marc Marquez. Das ist klar“, bemerkt Bradl in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Motorsport-Total.com und stellt klar: „Technisch bekommt Marc Marquez nichts Besonderes bereitgestellt. Es ist nicht anders als bei den restlichen Honda-Piloten. Er fährt mit dem gleichen Material.“
Marc Marquez‘ beeindruckende Nervenstärke
Die mentale Stärke, das feine Gespür für das Limit und der endlose Drang, sich weiter zu verbessern, machen Marc Marquez aus. „Das Adrenalin macht ihm wenig aus. Ich glaube, das braucht er. Das ist Vitamin für ihn“, erkennt Bradl.
„Man sah oft, dass er in den schwierigen Momenten und in den riskanten Momenten die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Andere sind da vielleicht ein bisschen nervös geworden“, vergleicht der Honda-Testpilot.
Über die Jahre hat Marquez viel gelernt. „Als er in die MotoGP kam, lag er an jedem Wochenende beinahe zwei Mal auf der Nase. Er hat sich wenig verletzt und verfeinerte das alles über die Jahre. Er ist ein Fuchs. Er ist sehr intelligent“, erkennt Bradl.
Ungewohnte Emotionen in der Repsol-Honda-Box
Jahrelang zeigte Marquez keine Schwäche und ließ sich von den Spielchen einiger Rivalen nicht beeindrucken. Beim Comeback in Portimao flossen in der Honda-Box Tränen. Und auch bei den folgenden Interviews kämpfte Marquez mit der Fassung.
Ist Bradl überrascht, Marquez auf einmal so emotional zu sehen? „Er ist Profi durch und durch. Er verkauft sich sehr gut und sehr professionell. Man hat aber auch gesehen, dass ihn die letzten Monate schwer mitgenommen haben. Er hat alle Rennen vor dem Fernseher anschauen müssen. Das hat ihm schon weh getan“, begründet Bradl den Gefühlsausbruch der Startnummer 93.
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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