Freunde werden Valentino Rossi und Jorge Lorenzo in diesem Leben wohl nicht mehr. Der Waffenstillstand der beiden Yamaha-Teamkollegen hielt gerade einmal bis zum vierten Training des neuen Jahres, dann gab es schon wieder Streit.
Was war passiert? Rossi fühlte sich im vierten Freien Training von dem Spanier aufgehalten, was ihn an eine Situation aus dem vergangenen Jahr erinnerte. Rossi bekam damals einen Strafpunkt aufgebrummt, Lorenzo kam dieses Mal allerdings davon.
„Er kam aus der Box, ohne auf die Strecke zu sehen. In der ersten Kurve bremste er dann ab, aber er fuhr genau auf der Ideallinie“, berichtet Rossi in seiner obligatorischen Medienrunde nach dem Qualifying. Nach dem Vorfall gestikulierte er zweimal wütend in Richtung Lorenzo. Der Rekordchampion erklärt: „Ich erwartete eine Entschuldigung, aber er sah mich an als wollte er sagen: ‚Was zur Hölle willst du?'“ Das passte Rossi überhaupt nicht.
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— MotoGP™ (@MotoGP) 20. März 2016
„Das Problem ist, dass genau diese Situation in Misano im Qualifying passiert ist, wo ich den gleichen Fehler gemacht habe“, erinnert Rossi an das vergangene Jahr und erklärt: „Danach wer er sauer, und am Ende haben sie mir einen Strafpunkt gegeben. Ihm haben sie aber keinen Punkt gegeben.“ Pikant: Der Strafpunkt war damals mitverantwortlich dafür, dass Rossi beim Saisonfinale in Valencia von ganz hinten starten musste.
Allerdings erklärt Rossi, dass er nach dem Vorfall nicht bewusst zur Rennleitung gegangen sei, um eine Strafe zu fordern. Vielmehr habe er Rennleiter Mike Webb zufällig getroffen und ihn bei dieser Gelegenheit konfrontiert und an die Situation in Misano erinnert. Letztendlich spielt es für Rossi aber ohnehin keine große Rolle. „Das vergangene Jahr ist sowieso gelaufen, es wird leider nichts ändern“, erklärt er.
Lorenzo selbst kann die ganze Aufregung derweil überhaupt nicht verstehen. „Meiner Meinung nach hat er keinen Grund, sich zu beschweren“, stellt er klar und erklärt: „Jeder weiß, dass du am Boxenausgang nicht anhalten darfst, um andere Fahrer vorbeizulassen. Wenn du dann schon in der Kurve bist, dann kannst du nur versuchen, innerhalb der weißen Linie zu bleiben. Ich konnte ja nicht ins Kiesbett ausweichen.“
„Darum habe ich ihm gesagt: ‚Was soll ich machen?‘ Aber er war trotzdem sauer auf mich“, so Lorenzo. Sportlich schloss Rossi das anschließende Qualifying auf Rang fünf ab. „Platz fünf ist nicht so schlecht. Ich könnte noch besser sein, weil alles sehr eng zusammen ist. Aber ich bin trotzdem glücklich, denn wenn du aus der zweiten Reihe startest und eine gute Pace hast, dann kannst du ein gutes Rennen haben“, so der Italiener, der weitere Missverständnisse am Sonntag wohl gerne vermeiden würde.
Text von Ruben Zimmermann
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