Yamaha-Heckflügel - © German Garcia Casanova

© German Garcia Casanova – So sieht der neue Yamaha-Heckflügel im Heck aus

(Motorsport-Total.com) – Am Nachmittag des letzten Wintertesttags in Portugal montierte Yamaha einen Heckflügel auf die M1, den es in dieser Form in der MotoGP noch nie zu sehen gab.

Der Bereich hinter dem Sitz ist nicht Teil des im Reglement definierten Aerobody, der homologiert werden muss. Deshalb können dort jederzeit Änderungen vorgenommen und neue Teile montiert werden.

Im vergangenen Jahr experimentierte Aprilia mit einem kleinen Heckflügel, der in Mugello zum ersten Mal bei Testfahrer Lorenzo Savadori zu sehen gewesen ist. Die Stammfahrer setzen dieses Teil bei den Rennen aber nie ein. Die Idee verschwand wieder in der Schublade.

Nach der Sommerpause tauchte dann Ducati in Silverstone mit nach oben gerichteten Finnen im Heck auf, die den Namen „Stegosaurus“ erhielten. Damit versucht Ducati die Stabilität des Hinterrades in der Bremsphase zu verbessern.

Bei der Desmosedici haben sich diese Finnen etabliert. Honda und KTM kopierten diese Idee. Nun probierte Aprilia beim Portimao-Test beim überarbeiteten Aerodynamik-Paket wieder den Heckflügel aus.

Und Yamaha montierte einen viel größeren Heckflügel, der an den Automobilrennsport erinnert. Man versucht damit etwas anderes als die Ducati-Lösung zu bezwecken, denn Yamaha sucht Anpressdruck für ein besseres Kurvenverhalten.

„Man spürt es nicht“, winkt Fabio Quartararo nach den ersten Runden mit diesem Heckflügel ab. „Man spürt nicht, ob es besser oder schlechter ist. Ich glaube nicht, dass wir ihn verwenden werden. Mein Mechaniker meinte, er hofft, dass es nicht funktioniert, weil es hässlich ist.“

Teamkollege Franco Morbidelli probierte diesen Flügel nicht. Nur Quartararo rückte für ein paar Runden damit aus. „Da der Flügel nicht Teil des Homologations-Pakets ist“, ergänzt Teammanager Massimo Meregalli, „können wir das auch für später lassen.“

Es bleibt abzuwarten, ob dieser Flügel im Laufe der Saison noch einmal auftauchen wird. Yamaha probierte an beiden Tagen verschiedene Verkleidungen und Aerodynamik-Konfigurationen. Nun muss bei den vorderen Winglets und der Seitenverkleidung eine Entscheidung getroffen werden.

„In der Fabrik wurde über den Winter extrem viel gearbeitet“, betont Meregalli gegenüber der spanischen Edition von ‚motorsport.com‘. „In all meinen Jahren bei Yamaha habe ich das noch nicht so gesehen. Wir hatten extrem viele Teile zu testen.“

„Wir müssen uns nun die gesammelten Daten genau ansehen und eine Strategie finden, wie wir den ersten Grand Prix der Saison angehen werden.“ Vor allem Quartararo machte am Sonntag einen Schritt. In einem Qualifying-Versuch (ohne Heckflügel) fuhr er die drittschnellste Zeit.

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: German Garcia Casanova

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