(Motorsport-Total.com) – Die MotoGP-Saison 2024 verlief für Honda enttäuschend: Mit nur 75 Punkten belegte der Hersteller den letzten Platz in der Konstrukteurswertung.
Insbesondere im Werksteam HRC blieben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück.
Joan Mir, MotoGP-Weltmeister von 2020, erzielte lediglich 21 Punkte und musste zehn Ausfälle hinnehmen. Auch die vielen Stürze des Spaniers zeigten die Schwierigkeiten auf, mit denen Honda kämpfte. Selbst die Satellitenfahrer Johann Zarco und Takaaki Nakagami schnitten besser ab – ein Schlag für das Renommee des Herstellers.
Honda-Teammanager Alberto Puig hat in einem Interview mit MotoGPcom über die Herausforderungen der Saison gesprochen und zeigt sich selbstkritisch: „Es war kein einfaches Jahr, das ist klar. Die Ergebnisse entsprechen nicht unseren Erwartungen.“
„Im ersten Teil der Saison haben wir als Team verschiedene Lösungen ausprobiert“, erklärt der Spanier. „In der zweiten Hälfte hatten wir dann eine bessere Vorstellung davon, was funktioniert und was nicht funktioniert.“ Zwar habe es insgesamt Fortschritte gegeben, diese seien jedoch geringer ausgefallen als erhofft.
„Unsere Ingenieure verstehen immer besser, wie sie vorgehen müssen, und das ist wichtig. Aber es wird Zeit brauchen, bis sich die Ergebnisse wirklich zeigen“, so Puig. Trotz aller Rückschläge habe Honda jedoch nie den Willen verloren, zurückzukommen. „Diese Entschlossenheit treibt uns an, auch wenn wir noch zurückliegen.“
Viele Stürze bei Mir, neuer Input durch Marini
Besonders schwierig war die Situation für Joan Mir, dessen Performance unter den technischen Schwächen der RC213V litt. Puig äußert Verständnis: „Joan ist bereits MotoGP-Weltmeister. In der aktuellen Lage ist es für ihn natürlich unangenehm, denn das Motorrad ist einfach nicht auf dem Niveau, das er braucht.“
Die zahlreichen Stürze erklärt Puig damit, dass Mir als Champion stets an die Grenzen gehe, um Ergebnisse zu erzielen. „Noch passen die Dinge nicht zusammen. Aber ich hoffe, er kann seine Motivation trotz dieser schwierigen Zeiten beibehalten.“
Luca Marini, der als Honda-„Rookie“ ebenfalls eine schwierige Saison erlebte, konnte mit seiner analytischen Arbeitsweise und seiner Hingabe punkten. Puig lobt ihn ausdrücklich: „Marini ist sehr analytisch und setzt sich keine Grenzen. Er könnte 24 Stunden am Tag arbeiten, weil er liebt, was er tut.“
Darüber hinaus schätze das Team seine menschlichen Qualitäten. „Er ist ein toller Typ. Er ist sehr höflich und respektvoll. Wir sind froh, ihn bei uns zu haben.“
Verstärktes Testteam und Neuzugang Albesiano
In die kommende Saison setzt Honda große Hoffnungen, da einige personelle Veränderungen neuen Schwung bringen sollen. Der erfahrene Aleix Espargaro wird als Testfahrer für HRC agieren. Puig zeigte sich optimistisch: „Aleix ist immer noch sehr schnell und wird uns mit seiner Erfahrung sehr helfen.“
Auch Takaaki Nakagami und Stefan Bradl seien wichtige Bestandteile des Testteams. „Taka ist ebenfalls schnell, ähnlich wie Aleix. Was Stefan Bradl betrifft, so ist er zwar nicht so schnell wie die beiden, aber er kennt das Motorrad und das Team gut. Seine Arbeit wird uns helfen, die Leistung zu finden, die wir brauchen.“
Zusätzlich wird Romano Albesiano, ein erfahrener Ingenieur, Hondas Entwicklungsrichtung prägen. Puig betont, dass das Team 2025 auf eine enge Zusammenarbeit setze. „Mit diesem Testteam freuen wir uns auf eine kooperative und produktive Saison.“
Text von Juliane Ziegengeist
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