Marc Marquez - © Gold and Goose / Motorsport Images

© Gold and Goose / Motorsport Images – Marc Marquez rechnet beim Saisonauftakt nicht mit einem Podium

(Motorsport-Total.com) – Mit einem Blick auf die Ergebnisse der MotoGP-Wintertests wird klar, dass Honda weiterhin mit der Entwicklung der RC213V zu kämpfen hat.

Beim finalen Test in Portimao schaffte es keiner der vier Honda-Piloten in die Top 10. Marc Marquez und seine Markenkollegen Joan Mir und Alex Rins beendeten den Test auf den Positionen 13 bis 15.

Doch wie aussagekräftig waren diese Ergebnisse? Marc Marquez absolvierte im Gegensatz zu einigen anderen Fahrern keine richtige Qualifying-Simulation mit zwei Versuchen und lag 0,8 Sekunden zurück. Wie nah wäre der achtmalige Weltmeister an die Bestzeit herangekommen? Im Renntrimm liegt Marquez laut eigenen Aussagen etwa eine halbe Sekunde zurück.

HRC-Teammanager Alberto Puig ist sich bewusst, dass die Konkurrenz besser für den Saisonstart vorbereitet ist. „Das Fazit lautet: Wir haben Fortschritte erzielt, doch diese reichen nicht aus. Wir müssen uns weiter verbessern. Das ist klar und wir sind uns dessen bewusst“, erklärt Puig der spanischen Edition von ‚motorsport.com‘.

Laut Marquez verwendete Honda beim finalen Test das Material, auf das man sich in der Schlussphase des Sepang-Tests geeinigt hatte. „Wir haben viele Dinge verworfen, von denen wir einiges erwartet haben. Andere Dinge haben gut funktioniert“, bemerkt Puig.

„Wir liegen eine halbe Sekunde, vielleicht auch sechs Zehntelsekunden hinter der Spitze zurück“, bestätigt Puig die Einschätzung von Marquez. „Natürlich müssen wir uns steigern. Das ist das Fazit, was wir ziehen müssen. Daraus machen wir kein Geheimnis. Die Rundenzeiten sind die Rundenzeiten.“

Neue Teile gibt es erst nach dem vierten Grand Prix der Saison
Für die ersten Rennen gibt es wenig Hoffnung, dass Honda schlagartig zur Konkurrenz aufschließt. Das Team muss sich vorerst auf die Abstimmung konzentrieren. Neue Teile werden frühestens Anfang Mai erwartet.

„Die Meisterschaft beginnt jetzt (26. März in Portimao) und bis zum nächsten Test, der in Jerez stattfindet (1. Mai), müssen wir mit dem arbeiten, was wir haben“, erklärt Puig. „Wir werden versuchen, bei jedem Rennwochenende das Maximum herauszuholen, indem wir an der Abstimmung des Motorrads arbeiten. Wir werden keine neuen Teile erhalten. Das ist die Situation.“

„Es wäre uns lieber, wenn wir bessere Lösungen gefunden hätten. Das bedeutet aber nicht, dass es unmöglich ist“, versucht Puig die Moral oben zu halten. „Es wäre aber falsch, wenn ich behaupten würde, dass wir das passende Motorrad haben, denn das ist nicht der Fall. Wir müssen weiterarbeiten und das ist es, was wir machen.“

Marc Marquez ist wieder fit, Neuzugang Joan Mir überrascht
Keine Zweifel gibt es aktuell an Honda-Superstar Marc Marquez, der körperlich fit wirkt und zudem motiviert ist, um an alte Erfolge anzuknüpfen. „Marc ist immer motiviert. Immer. Wenn es eine Sache gibt, die ihm nicht fehlt, dann Wille und Motivation. Beim Fahrer gibt es keine Probleme“, kommentiert Puig.

Und was sagt der Honda-Teammanager zu Neuzugang Joan Mir? „Es ist sehr interessant. Er schlägt sich sehr gut. Er ist neu, doch er ist ein sehr methodischer Fahrer, der sehr sorgfältig vorgeht. Er denkt über die Dinge nach und wird nicht nervös“, lobt Puig.

„Er hat einen sehr guten Charakter und ist ein Analytiker. Er denkt über alles sehr intensiv nach und verfügt mit Sicherheit über das Potenzial, schnell zu sein“, analysiert Puig den Einstand des Weltmeisters der MotoGP-Saison 2020.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: German Garcia Casanova

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