Aleix Espargaro - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Aleix Espargaro bezeichnet die Überseerennen als „Albtraum“

(Motorsport-Total.com) – Bei den vier Überseerennen hat Aleix Espargaro 18 WM-Punkte gesammelt.

Platz neun in Australien war sein bestes Ergebnis. Bei seinem 300. Grand-Prix-Start belegte der Aprilia-Fahrer in Malaysia nach einem harten Duell mit Franco Morbidelli Rang zehn.

„Ich bin sehr enttäuscht, sehr traurig“, sagt Espargaro zu seinen jüngsten Ergebnissen. „Ich bin aber stolz auf alle bei Aprilia. Auf mich, auf meinen Teamkollegen und auf alle in Noale. Was wir in diesem Jahr geschafft haben, ist unglaublich. Historisch! Das bleibt für immer.“

In Argentinien hat Espargaro für den ersten MotoGP-Sieg von Aprilia gesorgt. Er und Teamkollege Maverick Vinales haben insgesamt neun Podestplätze erobert. Der WM-Titel war schlussendlich aber nicht in Reichweite.

„So wie wir die Saison beendet haben, ist etwas traurig. Wenn wir unser Level [der ersten Saisonhälfte] in diesen vier Rennen halten hätten können, dann hätten wir in Valencia noch Chancen gehabt“, glaubt Espargaro.

„Aber wir haben es verloren. Es scheint, dass der Traum zu groß für uns war. Wir müssen daraus lernen und für die Zukunft bereit sein.“ In der Konstrukteurswertung und in der Teamwertung ist Aprilia vor dem Saisonfinale auf dem zweiten Platz.

Keine Traktion, kein Grip, keine Beschleunigung
Welche Probleme gab es in Sepang? Beim Wintertest im vergangenen Februar hat Espargaro das Potenzial der RS-GP aufblitzen lassen. „Anhand der Wintertests hatte ich erwartet, dass wir um den Sieg oder das Podium kämpfen. Aber wir waren weit weg.“

„Wir hatten keinen Speed, keine Traktion. Ich habe dafür keine Erklärung. Alle fuhren die gleichen Rundenzeiten wie beim Test, nur wir waren langsamer. Das Motorrad verhielt sich komplett anders als beim Test. Ich verstehe es nicht“, seufzt der Spanier.

„Wir verlieren bei der Beschleunigung und haben Chattering. Das ist seltsam. Ich weiß es nicht. Wir waren auf der Geraden sehr, sehr langsam. Wir hatten von Beginn an keine Traktion, null Grip. Ich habe alles gegeben, denn jeder Punkt ist für die Weltmeisterschaft wichtig.“

„Aber ich war sehr langsam. Die vergangenen vier Rennen waren alle ein Albtraum. Wir müssen alle Bereiche genau analysieren und verstehen. Das wird für die Zukunft sehr wichtig, aber auch für Valencia. Denn ich will die Saison mit einem Hoch beenden.“

„Wir versuchen das zu verstehen. Ich weiß es nicht. Es ist zu 100 Prozent ein technisches Problem. Wenn ich in Europa nicht auf dem Podium war, dann war es Maverick. Nun waren wir den Top 10 nicht nahe. Es ist verrückt.“

In der Fahrwertung ist Espargaro Dritter und hat nur noch einen Punkt Vorsprung auf Enea Bastianini (Gresini-Ducati). Rein theoretisch könnte Espargaro noch Vizeweltmeister werden. Dafür müsste er in Valencia gewinnen und Fabio Quartararo (Yamaha) dürfte maximal 15. werden.

Text von Gerald Dirnbeck

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