(Motorsport-Total.com) – Aprilia mischte sich beim MotoGP-Vorsaisontest in Malaysia im Spitzenfeld unter die Ducati-Armada.
Maverick Vinales beendete den letzten Testtag an der dritten Stelle und Aleix Espargaro folgte auf Rang sechs. Im Aprilia-Lager zog man ein positives Fazit, denn man hat im Vergleich zum Vorjahr Fortschritte gemacht.
„Mein Gefühl ist, dass sich der Trend von 2022 nicht groß geändert hat“, sagt Espargaro. „Ducati hat immer noch das beste Motorrad. Alle Fahrer sind schnell. Hinter Ducati sind wir nicht schlecht aufgestellt. Aber es ist klar, dass alle Ducati-Fahrer sehr schnell sind.“
Mit der RS-GP 2022 hat Aprilia einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Aber den Ingenieuren ist es gelungen, das Level bei der Weiterentwicklung für 2023 nicht nur zu halten, sondern kleine Fortschritte zu machen, ohne dabei die Stärken des Motorrads zu beeinträchtigen.
„Das Motorrad ist in vielen Details anders. Das Chassis ist etwas leichter. Durch die Aerodynamik ist das Kurvenverhalten etwas besser. Auch der Motor ist schneller. Überall ist das Motorrad ein wenig besser, aber ich bin mir nicht sicher, ob es genug ist“, meint Espargaro.
„Das Motorrad ist auch etwas schmäler, was es bei den Richtungswechseln einfacher macht. Die Aerodynamik hilft beim Topspeed, aber das Turning ist gleich geblieben oder sogar besser geworden. Wir haben in allen Bereichen kleine Schritte vorwärts gemacht. Das ist sehr positiv.“
Auch die Kühlung wurde optimiert, denn bei den Hitzerennen im Vorjahr wurde das Motorrad so heiß, dass die Fahrer gelitten haben. Die Aerodynamik stand auch bei Aprilia im Fokus. Verschiedene Konfigurationen wurden getestet, darunter auch die S-Duct-Version.
„Es ist schon ziemlich klar, mit welchem Chassis und welcher Schwinge wir fahren werden“, erläutert Vinales. „Die Aerodynamik müssen wir noch verstehen. Wir brauchen in Portimao noch mehr Runden, weil ich schätze, dass wir auf der Bremse noch etwas finden können.“
„Ich bin mit diesem Test sehr zufrieden. In Portimao müssen wir den nächsten Schritt machen. Ich habe mich darauf konzentriert, was mir im Vorjahr gefehlt hat und denke, wir haben etwas gefunden. Im Vergleich zum Vorjahr habe ich das Gefühl, dass ich mehr Speed habe.“
Die Motoreningenieure hatten auch das Drehmoment des V4-Motors im Blick. Wurde dieser Aspekt verbessert? „Wir haben uns etwas verbessert, müssen aber noch auf einer anderen Strecke testen“, bewertet Espargaro das Triebwerk.
„Hier gibt es nicht viele Abschnitte, wo man von niedriger Geschwindigkeit beschleunigt. Ich habe das Gefühl, dass wir bei mittleren Drehzahlen noch etwas mehr Drehmoment brauchen.“ Für den Portimao-Test wird es eine weitere Motorspezifikation geben.
Trotzdem sieht auch Vinales beim Drehmoment einen entscheidenden Fortschritt: „Wie ich hier den Spin des Hinterrades kontrolliert habe, war exzellent. Das wird für einen gebrauchten Reifen entscheidend. Ich glaube, dass ich das in diesem Jahr viel besser kontrollieren kann.“
„Das war in der Vergangenheit meine Stärke, aber im Vorjahr hatte ich das nicht. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich das wiedergefunden habe. Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit über den Winter. Ich fühle mich auf dem Motorrad sehr natürlich, aber wir können uns noch deutlich verbessern.“
Mit den Ergebnissen zeigten sich auch die Verantwortlichen zufrieden. „Wir haben eine gute Basis gefunden“, nickt Teammanager Paolo Bonora. „Der Fokus lag auf der Aerodynamik. Bei der Elektronik haben wir Dinge bestätigt, die wir über den Winter entwickelt haben.“
„Und auch das Drehmoment des Motors haben wir bestätigt. Das neue Motorrad ist ein Fortschritt. Wir sind mit den Ergebnissen sehr glücklich, weil wir mit den Aussagen der Fahrer sehr gut über den Winter gearbeitet haben.“
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol PuigdemonT
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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