Ioda-Pilot Alex de Angelis zählt zu den routiniertesten Piloten im Feld der MotoGP. Gleichzeitig ist der 31-Jährige auch einer der härtesten Fahrer im Feld.
Beim vergangenen Rennwochenende in Motegi stürzte de Angelis im Freien Training und schlug hart mit Kopf und Rücken auf. Dabei zog sich der viermalige Grand-Prix-Sieger zahlreiche Brüche zu, quetschte sich die Lunge und erlitt Gehirnblutungen. Doch trotzdem denkt er bereits wieder an sein Comeback, das noch in dieser Saison erfolgen könnte.
„Ich würde gern in Valencia fahren. Ich gebe alles, um dabei zu sein. Ich weiß, dass ein Wunder nötig ist, doch ich möchte daran glauben“, erklärt de Angelis den Kollegen der ‚Gazzetta dello Sport‘. Besonders wahrscheinlich sind die Comeback-Pläne von de Angelis aber nicht. Die Ärzte raten von verfrühten Renneinsätzen ab: „Mir wurde gesagt, dass es ein langer Weg wird. Es wird mindestens zwei Monate dauern.“
„Wie es mir geht? Mir ist schlecht. Wenn ich bewegungslos herumliege, dann geht es. Doch da ich mir die Schulter gebrochen habe, habe ich große Schmerzen, sobald ich den Arm bewege. Dann ist da der Rücken, der sich in keinem besonders guten Zustand befindet, würde ich sagen“, berichtet de Angelis, der nach wie vor in Japan behandelt wird. Vom Unfall weiß der MotoGP-Pilot nichts mehr.
„Ich kann mich an nichts erinnern und weiß nicht, was passiert ist. Doch ich möchte allen danken, die in dieser Zeit an mich gedacht haben und mir zahlreiche Nachrichten geschrieben haben“, erklärt er. „Die Ärzte meinten, dass es ein Problem mit dem Kopf gibt, doch ehrlich gesagt spüre ich nichts. Ich muss dennoch aufpassen, dass ich mich so wenig wie möglich bewege.“
„Die Lunge ist das größte Problem. Wenn es weitere Komplikationen gibt, dann wird sich der Aufenthalt hier verlängern. Jeder Tag zählt, den ich Zuhause mit Physiotherapie verbringen kann“, schildert de Angelis kämpferisch. Am Krankenbett wird er von Ioda-Teamchef Giampiero Sacchi und Michele Zasa vom Clinica-Mobile betreut. „Ihre Anwesenheit war sehr wichtig. Keine der Krankenschwestern spricht Englisch, weshalb sich alles sehr kompliziert gestaltet“, so de Angelis.
Dass sich der Zustand verbessert hat, wird auch von offizieller Seite bestätigt. Michele Macchiagodena, der medizinische Direktor der MotoGP, verkündet: „Ich kann gute Nachrichten verbreiten. Die Gehirnblutung, die Sonntagnacht festgestellt wurde, hat sich nicht verstärkt. Er ist bei Bewusstsein und trug keine Schädigung des Gehirns davon“, so der MotoGP-Verantwortliche. In Australien und Malaysia wird Damian Cudlin die ART von de Angelis bewegen. Für das Saisonfinale in Valencia wurde noch kein Ersatz nominiert.
Text von Sebastian Fränzschky
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