(Motorsport-Total.com) – In der ersten Runde des Grand Prix von Frankreich in Le Mans kam es im Mittelfeld zu einem Gedränge.
Alex Marquez (Gresini-Ducati) bremste sich in einer Rechtskurve innen neben Johann Zarco (Pramac-Ducati). Das löste einen Dominoeffekt aus. Brad Binder war auf der Außenseite. Der KTM-Fahrer wurde abgedrängt und verlor viele Positionen.
„Alex Marquez kam sehr schnell auf der Bremse“, schildert Zarco die Situation. „Ich wollte keinen Sturz riskieren und musste ihm ausweichen. Dadurch bin ich eine weite Linie gefahren und ich denke, dadurch wurde Binder nach außen gedrückt.“
Alex Marquez wollte aber nichts von einem aggressiven Manöver wissen. „Ich war hinter Johann. Ich habe nicht erwartet, dass er so früh bremsen würde“, schildert der Spanier. „Deshalb bin ich nach innen ausgewichen.“
„Ich war mehr oder weniger auf der Linie, aber ich konnte das Motorrad verzögern. Ich habe ganz leicht Brad berührt und habe gesehen, dass er einige Positionen verloren hat. Das tut mir leid, denn das war gar nicht meine Intention.“
Die Rennkommissare Freddie Spencer, Andres Somolinos und Tamara Matko leiteten eine Untersuchung ein. Schließlich kamen sie zu dem Urteil, dass Alex Marquez in Kurve 6 ein „zu ambitioniertes“ Manöver gestartet hat, das Binder und Zarco beeinträchtigt hat.
Sie verhängten gegen den Spanier eine Strafe. Bei seinem nächsten Rennen wird Alex Marquez in der Startaufstellung um drei Plätze zurückversetzt. Solche Strafen werden nur für den Grand Prix angewendet, aber nicht für den Sprint.
Das Gresini-Team legte fristgerecht Einspruch ein und musste dafür 1.320 Euro hinterlegen. In Le Mans behandelten die FIM-Kommissare Stuart Higgs und Anne-Marie Villa Vega Einsprüche. Sonntagabend nach dem Rennen gab es eine Anhörung.
Das Gresini-Team wurde durch Sportdirektor Michele Masini und Pressesprecher Christian Massa vertreten. Angehört wurden auch die drei Rennkommissare. Der Einspruch wurde schließlich abgelehnt und die Strafe blieb bestehen.
Alex Marquez kann das nicht nachvollziehen. „Ich verstehe es nicht, aber es ist wie so viel von der Rennleitung“, ärgert er sich bei ‚DAZN Spanien‘. „Mir wurde gesagt, dass ich diese Strafe für Mugello erhalte. Ich verstehe nicht warum.“
„Ehrlich gesagt denke ich, dass sie den Sport ruinieren. Es ist schade, dass die Rennkommissare in diesem Jahr so sehr im Mittelpunkt stehen. Es gibt viele Dinge, die man nicht versteht. Ich habe ihnen gesagt, dass ich nicht zustimme, weil es in der ersten Runde schon viele Kollisionen gab.“
„Ich war auf der Linie. Es war nur eine leichte Berührung, aber er hat viel verloren. Wie gesagt, sie ruinieren den Sport. Am Ende werden wir vom Start bis ins Ziel hintereinander herfahren, und das wird dann das Rennergebnis sein.“
Text von Gerald Dirnbeck
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