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© GPFever.de – Nach Argentinien schaffte es Alex Rins auch in Austin aufs Podest

(Motorsport-Total.com) – Der Circuit of the Americas und Alex Rins, das erwies schon in der Vergangenheit als eine gute Kombination.

In allen Klassen konnte der Suzuki-Pilot hier schon Rennen gewinnen, zuletzt 2019 in der MotoGP. Diesmal war ihm zwar kein Sieg vergönnt. Dafür feierte er das erste Back-to-Back-Podium seit zwei Jahren.

Denn nach Platz drei in Argentinien gelang Rins in Austin sogar noch eine Steigerung: Er musste sich nur Enea Bastianini geschlagen geben und kam als Zweiter ins Ziel, nachdem er Jack Miller auf den letzten Metern noch niederringen konnte.

„Ich habe ehrlich gesagt nicht mit dem Podium gerechnet. Denn normalerweise kann ich in den ersten Runden ein paar Positionen gutmachen, aber das ist mir heute nicht gelungen“, erklärt Rins, der von Startplatz sieben ins Rennen gegangen war. Nach der ersten Runden lag der Spanier nur auf Platz acht.

Suzuki vs. Ducati: Wie Rins das Duell erlebt hat
„Ich habe versucht, zu pushen und hart zu bremsen, um ein paar Fahrer zu überholen.“ Das erwies sich gegen die Ducati-Armada vor ihm allerdings als kein leichtes Unterfangen. Zwar kam Rins an Francesco Bagnaia und auch Johann Zarco vorbei, hing dann aber hinter dem späteren Rennsieger Bastianini fest.

„Bastianini war sehr clever und hat jedes Mal, wenn ich ihn angegriffen habe, sehr gut mitgehalten“, erinnert sich Rins, der ihn zwar zweimal überholte, auf der Geraden dann aber wieder ausbeschleunigt wurde. „Er hat seine Reifen sehr gut geschont und das Tempo am Ende noch einmal angezogen, um wegzukommen. Da war es schwierig für mich, an ihm dranzubleiben“, räumt er ein.

Dafür kam es in der Schlussphase zum Duell mit einem anderen Ducati-Piloten, nämlich Miller. Damit hatte Rins eigentlich gar nicht mehr gerechnet: „Als ich Dritter war, sagte ich nach zwei Warnungen am Vorderrad: Alex, versuche, das Rennen zu Ende zu bringen.“

Miller auf der allerletzten Runde noch abgefangen
„Aber in den letzten Runden war die Pace dann nicht so schlecht. Ich konnte Jack einholen und an ihm vorbeigehen. Allerdings ist er niemand, den man leicht überholt. Er bremst so hart. Ich habe in den letzten zwei Kurven wirklich alles gegeben.“

Im Ziel trennten die beiden schließlich nur 0,254 Sekunden. Was Rins besonders freute: Bei seinem zweiten Platz handelte es sich klassenübergreifend um das 500. Podium für Suzuki. „Ich fühle mich geehrt“, sagt der Spanier und lobt seinen Arbeitgeber: „Für uns läuft es etwas besser als im Vorjahr. Wir haben unseren Motor verbessert. Auf der Geraden verlieren wir nicht mehr so viel wie zuvor.“

„Aber an der Aerodynamik müssen wir weiter arbeiten. In der letzten Kurve, in Kurve 11 und 12 haben wir durch Wheelies etwas Zeit verloren. Suzuki arbeitet daran, also mal sehen, ob etwas Neues kommt. Insgesamt bin ich zufrieden, denn uns gelingen in dieser Saison wirklich gute Ergebnisse.“

Rins: „Ich zeige die beste Version von mir selbst“
Deshalb liegt Rins nach vier Rennen auch auf Platz zwei der WM-Fahrerwertung, nur fünf Punkte hinter Bastianini. Auf die Frage, ob er im Moment die beste Version seiner selbst sei, antwortet der Spanier selbstbewusst: „Auf jeden Fall.“

„Wir arbeiten auf eine sehr gute Weise in der Box und auch außerhalb davon. Ich habe mich im Winter sowohl körperlich als auch mental gut vorbereitet. Ich glaube, dadurch gelingt uns die Konstanz, die wir momentan an den Tag legen“, sagt der 26-Jährige, der im Vorjahr – vor allem unter Druck – oft stürzte.

Darauf angesprochen, verrät er heute: „Ich versuche, nicht so viel über das Motorrad nachzudenken. Ich fahre ein bisschen freier. Und auch die Fortschritte, die wir auf der Geraden gemacht haben, helfen uns, etwas entspannter zu sein.“

Mir auf unliebsamer Austin-Strecke starker Vierter
Sein Teamkollege Joan Mir verpasste das Podium in Austin zwar als Vierter, reist aber dennoch zufrieden ab. „Es ist eine spezielle Strecke und ich genieße es nicht unbedingt, hier zu fahren. Gemessen daran ist der vierte Platz großartig“, sagt der Spanier und spricht von seinem bisher stärksten Rennen in Austin.

„Es zeigt, dass wir Fortschritte machen. Wir sind von weiter hinten gestartet (Position acht; Anm. d. R.), aber ich konnte Schritt für Schritt Positionen aufholen und fühlte mich gut. Ich bin wirklich zufrieden damit, wie die Dinge gerade laufen, auch wenn man eigentlich nicht Vierter werden will. Dritter oder Fünfter ist besser“, scherzt der Weltmeister von 2020 über den undankbaren vierten Platz.

Mit Blick auf den Start der Europa-Saison in Portimao in zwei Wochen zeigt er sich zuversichtlich: „Ich denke, in Europa werden wir finden, was uns im Moment noch fehlt. In Argentinien und auch in Mandalika im Regen sind uns gute Rennen gelungen. In Katar fehlte noch etwas. Seitdem haben wir Fortschritte gemacht.“

Mir: Suzuki muss weiter am Qualifying arbeiten
„Wir können das Potenzial unseres Bikes jetzt besser nutzen. In diesem Jahr sind wir sehr fokussiert und ich bin mir sicher, dass wir wieder um Toppositionen kämpfen können“, betont Mir. Als Achillesferse erweist sich dabei noch das Qualifying.

„Ja, das Qualifying müssen wir verbessern. Da muss einfach alles zusammenpassen. Aber wir sind nicht allzu weit weg. Gestern waren fünf Ducatis vor uns, aber ansonsten nicht so viele andere Hersteller. Es geht also voran“, hält der Spanier fest.

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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