(Motorsport-Total.com) – Durch die Erweiterung der MotoGP-Wochenenden durch Sprintrennen bei allen 21 Grands Prix soll die Spannung erhöht und das Vor-Ort-Erlebnis der Fans verbessert werden.
Die Verantwortlichen der MotoGP reagieren damit auf das rückläufige Interesse der Fans an der Meisterschaft.
Mit den Sprintrennen ändert sich das Wochenendformat der Events in vielen Aspekten. Für die direkte Qualifikation für das Q2 sind die beiden Freitags-Trainings verantwortlich. Das dritte Freie Training am Samstagvormittag wird komplett gestrichen.
Stattdessen erhalten die MotoGP-Piloten am Samstagvormittag ein Freies Training, dessen Ausgang keine Relevanz hat. Deshalb kann die Session für die Rennvorbereitung genutzt werden. Doch im Gegensatz zum FT4, das bisher als Vorbereitung für die Rennen genutzt wurde, findet das neue Freie Training am Vormittag und nicht wie die Rennen am Nachmittag statt.
Durch die Verschiebungen können die beiden MotoGP-Qualifyings vorgezogen werden. Das Q1 startet um 10:50 Uhr und das Q2 beginnt um 11:15 Uhr. Am Samstagnachmittag findet dann das Sprintrennen statt, für das es eine eigene Punktewertung gibt.
Was laut Fabio Quartararo die größte Herausforderung sein wird
„Alles wird sich komplett ändern“, prophezeit Ex-Weltmeister Fabio Quartararo, der vor allem Änderungen bei der Rennvorbereitung der Teams erwartet: „Bisher bereitete man das Rennen im FT4 vor. Diese Session fand immer am Nachmittag statt.“
„Es zählen nur das FT1 und das FT2. Man muss in diesen beiden Trainings schnell sein. Zudem wird das FT2 die wohl einzige Möglichkeit sein, um das Rennen vorzubereiten, weil es zur gleichen Zeit wie das Rennen am Sonntag stattfindet. Das wird sicher die größte Herausforderung sein“, vermutet der Yamaha-Werkspilot.
Laut Francesco Bagnaia wird die Psyche entscheidend sein
MotoGP-Champion Francesco Bagnaia ist ebenfalls überzeugt, dass die Sprintrennen nach einer neuen Herangehensweise verlangen. „Es wird eine komplett andere Geschichte“, bemerkt der Ducati-Pilot. „Man kann vom Start bis zur Zieldurchfahrt voll attackieren. Das geht im Rennen am Sonntag nicht, weil man die Reifen schonen muss. Vielleicht liege ich aber auch falsch.“
„Die größte Änderung wird die mentale Einstellung sein“, vermutet Bagnaia, der aus technischer Sicht nicht viele Anpassungen erwartet: „Bezüglich des Motorrads denke ich nicht, dass sich die Abstimmung deutlich verändern wird. Zumindest in meinem Fall wird das so sein.“
Wird es spezielle Abstimmungen für die Sprintrennen geben?
„Viele Dinge werden sich ändern“, bestätigt auch Aprilia-Werkspilot Aleix Espargaro. „Die Fahrer müssen ihre körperliche Vorbereitung anpassen. Aber auch aus technischer Sicht wird sich vieles ändern.“
Espargaro kann sich gut vorstellen, dass die Motorräder für die kürzere Renndistanz aggressiver abgestimmt werden, um das volle Potenzial zu nutzen. „Ich habe sehr viele Ideen, weil man das Motorrad ganz anders abstimmen kann. Man kann vielleicht mehr Leistung verwenden, weil man die Reifen härter beanspruchen kann. Das alles wirkt sich natürlich auch auf die Elektronik aus“, bemerkt der Spanier.
„Es gab bereits einige Gespräche mit den Leuten von Aprilia, um herauszufinden, ob wir für die kurzen Rennen etwas ändern können“, lässt Espargaro durchblicken.
Das erste Sprintrennen der MotoGP-Geschichte wird am 25. März beim Saisonauftakt in Portimao gestartet.
Text von Sebastian Fränzschky
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