(Motorsport-Total.com) – Vor einem Jahr stellte sich noch die Frage, wer oder was Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista aufhalten soll.
In der WSBK-Saison 2023 hatte Bautista 75 Prozent der Rennen gewonnen. Anstatt in diesem Jahr den dritten Titel in Folge zu feiern, musste Bautista aber eine bittere Niederlage verkraften. Sowohl Toprak Razgatlioglu als auch Rookie Nicolo Bulega fuhren eine deutlich bessere Saison als der Titelverteidiger.
Obwohl BMW-Neuzugang Razgatlioglu verletzungsbedingt sechs Rennen verpasste, hatte er am Ende der Saison satte 170 Punkte mehr auf seinem Konto als Bautista. Mit lediglich vier Laufsiegen blieb Bautista weit hinter den Erwartungen zurück.
Eine Kombination von schlechten Nachrichten brachte Bautista vom Kurs ab. Zu Saisonbeginn kämpfte der Ducati-Pilot noch mit den Folgen seines Sturzes beim November-Test. Zudem erhielt er von der mit Zusatzgewichten beladenen Ducati nicht mehr das gleiche Feedback, das er bisher hatte.
Rückblick auf die Saison: Alvaro Bautista sucht nach den Gründen
„Im Jahr 2024 gab es einige Änderungen. Technische Veränderungen, aber auch Fahrer, die das Motorrad gewechselt haben. Auf technischer Ebene hat Ducati etwas gewonnen, ich habe in anderen Bereichen verloren, aber am Ende denke ich, dass der größte Unterschied das Niveau der Kategorie war“, analysiert Bautista.
„BMW zum Beispiel hat die Super-Concessions sehr gut ausgenutzt und ein Motorrad gebaut, mit dem Toprak gewinnen und sehr stark sein konnte“, schaut Bautista auf die Konkurrenz. „Ich hatte etwas mehr zu kämpfen, denn am Anfang verstand ich nicht so recht, wie ich mit den technischen Änderungen umgehen sollte. Ich konnte kein gutes Gefühl für das Motorrad aufbauen.“
„Nach dem letzten Rennen habe ich ein wenig über die ganze Saison nachgedacht und mir ist klar geworden, dass ich mich geirrt habe“, berichtet der entthronte Superbike-Weltmeister und gesteht Fehler ein: „Ich habe versucht, das Gefühl zu finden, das ich in den letzten beiden Jahren hatte. Stattdessen hätte ich bei all den Veränderungen nach anderen Dingen suchen sollen.“
Keine guten Vorzeichen für 2025: Warum Bautista dennoch zuversichtlich ist
Die Aussichten für die WSBK-Saison 2025 sind gemischt. Das kombinierte Mindestgewicht bleibt bestehen. Das bedeutet, dass Bautistas Motorrad weiterhin schwerer ist als die Maschinen seiner direkten Gegner.
BMW hat eine neue Version der M1000RR homologiert, die mit einem überarbeiteten Motor, einem optimierten Rahmen und einer noch aggressiveren Aerodynamik den Maßstab noch höher legen wird.
Ducati hingegen startet erneut mit der bekannten Panigale V4R in die Saison, die laut einigen Experten das größte Opfer der neuen Spritfluss-Limitierung sein wird. Hat Bautista also überhaupt eine Chance, Razgatlioglu den Titel streitig zu machen?
„Im Jahr 2025 fahren wir mit dem gleichen Modell, erhalten aber einige kleine Änderungen von Ducati, die hoffentlich in meine Richtung gehen werden“, bemerkt Bautista, der mehr Potenzial bei sich selbst sieht: „Ich versuche auch, neu anzufangen.“
„Beim Test in Jerez nach dem letzten Rennen habe ich bei Null angefangen. Ich habe alle Referenzen der letzten zwei Jahre beiseite gelegt und begonnen, einen Weg zu finden, der es mir erlaubt, die Vorteile dieses technischen Reglements besser zu nutzen und mich mehr an das Niveau der Kategorie anzupassen“, erklärt der 40-Jährige.
Mit seiner neuen Herangehensweise will Bautista zu alter Stärke finden: „Ich denke, dass es 2025 wichtiger sein wird, wie ich die Saison und all die neuen Parameter angehe. Mit Ducati müssen wir dann versuchen, das Beste aus diesem letzten Jahr mit der aktuellen Version der Panigale herauszuholen. Wir müssen alles in die Waagschale werfen und jedes Rennwochenende perfekt sein.“
Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Matteo Nugnes
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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