(Motorsport-Total.com) – Die Rennleitung traf in der laufenden MotoGP-Saison bereits einige fragwürdige Entscheidungen.
Im direkten Vergleich gab es in der Superbike-WM deutlich weniger Aufregung, obwohl auch in der seriennahen Meisterschaft hart gefahren wird.
Weltmeister Alvaro Bautista bestätigt, dass in der WSBK „entspannter“ mit dem Thema umgegangen wird. Einige Entscheidungen der MotoGP-Stewards kann der Spanier nicht nachvollziehen. Im Exklusiv-Interview mit ‚Motorsport-Total.com‘ sprach Bautista über das Thema Strafen.
„Es ist nie einfach, Entscheidungen zu treffen. Nicht alle Fälle sind gleich“, bemerkt Bautista und ist sich bewusst, dass die Stewards keine einfache Aufgabe haben. „Man kann die einzelnen Vorfälle nie direkt miteinander vergleichen, denn jeder Vorfall ist einzigartig“, so der WSBK-Champion.
Alvaro Bautista kritisiert Entscheidung der MotoGP-Stewards in Jerez
Beim MotoGP-Wochenende in Jerez (Spanien) erhielt Ex-Weltmeister Fabio Quartararo eine Strafe, als er in Kurve 2 mit Aprilia-Pilot Miguel Oliveira kollidierte. Dabei kamen beide Fahrer zu Sturz. Quartararo erhielt eine Long-Lap-Penalty, obwohl viele Experten den Vorfall als Rennunfall einstuften.
„Im Fall von Quartararo gab es keinen Grund für eine Strafe“, kritisiert auch Bautista. „Er befand sich zwischen zwei anderen Fahrern und hatte keinen Platz. Er berührte einen anderen Fahrer, weil ihm der Platz ausging. Er kam zu Sturz und ein weiterer Fahrer ebenfalls.“
Es war nicht die erste Situation, in der das Urteil der Stewards rund um 500er-Weltmeister Freddie Spencer für Irritationen sorgte. Bautista hat eine klare Forderung: „Wichtig ist, dass sich ein ehemaliger Fahrer die Situationen anschaut und die Entscheidungen trifft. Ein Fahrer versteht sehr gut, was passiert, wenn man 300 km/h fährt.“
Damit meint Bautista einen Fahrer, der sich noch nicht allzu lange im Ruhestand befindet. „Es geht alles sehr schnell und man muss als Fahrer binnen kürzester Zeit die bestmögliche Entscheidung treffen. Das gilt auch für die Entscheidungen in der Superbike-WM“, so Bautista.
„Von der Couch aus kann man das nicht so gut einschätzen“, bemerkt der Spanier, der mit der Arbeit der WSBK-Stewards nicht unzufrieden ist. „Hier gab es zuletzt aber weniger Strafen als in der MotoGP. Das liegt daran, weil es in der MotoGP verrückt zuging“, vergleicht er.
„Es wurden aber Strafen für alles verhängt. Die Fahrer zögerten, weil sie Angst vor Strafen hatten“, erkennt Bautista mit Blick auf die MotoGP. „Bei den Superbikes ist es etwas offener und entspannter. Aber dennoch finde ich, dass die Entscheidungen von ehemaligen Fahrern getroffen werden müssen.“
Text von Sebastian Fränzschky
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