Andrea Dovizioso, Andrea Iannone - © Ducati

© Ducati – Andrea Dovizioso und Andrea Iannone kamen in Austin geradeso über die Distanz

Nach den beiden Podestplätzen beim Saisonauftakt in Katar verlor Ducati das erste Open-Privileg: Ab Austin durften die vier Factory-Ducati-Piloten nur noch 22 Liter Sprit verwenden.

Der Verlust der zwei zusätzlichen Liter wurde vor dem Rennwochenende in Texas belächelt. Angeblich hätte Ducati ohnehin nie mehr als 22 Liter verwendet. Sowohl die Fahrer als auch die Teamverantwortlichen reagierten gelassen.

„Meine Ingenieure haben mir gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen muss und mich auf das Rennwochenende konzentrieren soll“, bemerkte Werkspilot Andrea Iannone vor dem Trainingsauftakt. Und auch WM-Leader Valentino Rossi war vor dem Rennen überzeugt, dass Ducati keine Probleme haben wird: „Ich denke, es macht keinen Unterschied, ob sie 24 oder 22 Liter verwenden. Es ist ein großer Unterschied, ob man 21 oder 20 Liter zur Verfügung hat. Dieser eine Liter macht einen sehr großen Unterschied aus.“

Doch im Rennen kam es anders: Sowohl Andrea Dovizioso als auch Teamkollege Iannone strandeten in der Auslaufrunde. Offen ist, ob die beiden Werks-Ducatis bis zum Zielstrich die volle Leistung hatten oder ob die Elektronik bereits ein anderes Mapping auswählte. „Dovi“ wirkte nicht ganz so gelassen wie vor dem Beginn des zweiten Rennwochenendes der Saison.

Dovizioso will keine Panik machen
„Ich kann nicht sagen, dass alles unter Kontrolle ist, weil wir mit dem Sprit am Limit waren“, stellt der Italiener klar, der aber keine Panik machen möchte: „Wir machen uns keine Sorgen, weil es normal ist. Wir mussten in den vergangenen Jahren nicht wie Honda und Yamaha überlegen, wie wir die Rennen mit 20 Litern beenden können. Deswegen geht unser Motorrad nicht so sparsam mit dem Sprit um. Für die Zukunft sind wir aber nicht besorgt.“

Die Desmosedici verbrauchte in Austin mehr als zwei Liter mehr als die Yamaha M1 und die Honda RC213V. Dafür beschleunigte die Ducati in den höheren Gängen deutlich stärker als Rossis M1. Doch das reichte nicht, um am Ende der Geraden an Rossi vorbeizugehen: „Im vierten, fünften oder sechsten Gang hatten wir eine stärkere Beschleunigung als Valentino, doch beim Bremsen haben wir Schwierigkeiten. Es ist gut, aber nicht gut genug. Ich kann nicht am Limit bremsen.“

„Vor allem in harten Bremszonen, wenn man im sechsten Gang ist und bis in den ersten Gang verzögert, haben wir einen kleinen Nachteil. Doch auf der Geraden sind wir schneller“, freut sich Dovizioso. „Wir verlieren auf den Geraden etwas Boden“, bestätigt Rossi. „Die Yamaha ist auf der Geraden nicht das schnellste Motorrad. Durch die 20 Liter haben wir zu kämpfen. Wir müssen das Motorrad sehr mager abstimmen. Deswegen fehlt uns bei der Spitzenleistung etwas. Ab 280 km/h macht sich das bemerkbar.“

Ducati ein WM-Kandidat?
Austin war die Bestätigung, dass Ducati mit der GP15 ein Motorrad gebaut hat, das es mit der Konkurrenz aufnehmen kann. „In Katar konnte ich erkennen, dass die Ducati im Vergleich zur vergangenen Saison deutlich verbessert werden konnte. Das Motorrad ist unserer Maschine nun ziemlich ähnlich“, analysiert Rossi. „Beim Bremsen sind sie gut, beim Beschleunigen verfügen sie über mehr Leistung als wir. Deswegen können sie ziemlich schnell aus den Kurven herausbeschleunigen.“

„Im vergangenen Jahr waren sie schon ziemlich schnell, doch sie hatten nach wie vor Schwierigkeiten. Nun gelingt es Ducati aber, unsere Linien zu fahren“, erklärt Rossi, der sich 2011 und 2012 mit der damals unterlegenen Ducati abmühte und nur selten in Podestnähe kam. In der Fahrerwertung liegt Dovizioso nach zwei Rennen nur noch einen Punkt hinter WM-Leader Rossi. Teamkollege Iannone ist WM-Vierter.

Bei den kommenden Rennen muss Ducati den Spritverbrauch im Auge behalten. Doch egal, welche Erfolge die Ducati-Piloten im Laufe der Saison noch feiern, sie werden stets zwei Liter mehr Sprit haben als die Yamaha- und Honda-Piloten. Ab der kommenden Saison dürfen alle Hersteller 22 Liter verbrauchen.

Text von Sebastian Fränzschky

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