(Motorsport-Total.com) – Seine Rückkehr aus der Sommerpause hatte sich Moto2-Pilot Marcel Schrötter mit Sicherheit anders vorgestellt.
Beim Grand Prix von Großbritannien verlor der Deutsche bereits in der Startphase wichtige Positionen und schied dann, in der vorletzten Rennrunde, nach einem Vorderradrutscher aus.
„Es war nicht so, dass ich nicht versucht hätte, zu attackieren. Aber das Rennen begann schon mit einer nicht so guten ersten Runde“, ärgert sich Schrötter, der von Startplatz neun losfuhr und nach dem ersten Umlauf nur noch auf Platz 17 lag.
„Es war dieses Mal ganz anders als das, was wir in diesem Jahr bisher immer richtig gemacht haben. Plötzlich waren alle Wege nach vorne verschlossen, manchmal war ich einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich konnte gar nicht so schnell gucken und war weit hinten. Außerdem war es schwierig, von Anfang an ein Gefühl zu entwickeln. Wir hatten das ganze Wochenende über Probleme.“
Vor allem mit der Reifenwahl haderte Schrötter. „Mit dem härteren Vorderreifen war es nicht das Beste. Deshalb wurde auch über die Möglichkeit gesprochen, mit dem weicheren Vorderreifen ins Rennen zu gehen, der mehr Vertrauen gibt“, erklärt er.
Schrötter ärgert sich über „unnötigen Crash“
Doch das Risiko, dass diese Option bei wärmeren Bedingungen nicht ganz so gut funktioniert, während alle anderen Fahrer mit dem harten Reifen fuhren, sei zu groß gewesen. „Abgesehen davon hat mir der Sturz über das Vorderrad am Samstag zusätzlich etwas Vertrauen geraubt“, räumt der 29-Jährige ein.
Zwar sei seine Pace dann „gar nicht so schlecht“ gewesen. Doch er steckte einmal im Verkehr fest: „Später, als ich mit Arbolino zusammen gefahren bin, war es wirklich nervig. Ich konnte deutlich schneller fahren als er, aber er klebte an mir wie eine Klette. Außerdem war sein Motorrad auf den Geraden sehr schnell.“
„Es war unheimlich schwer, ihn zu überholen, während er mich in den Kurven aufhielt. Ich hatte Angst, dass die Hintermänner uns einholen würden, deshalb wollte ich unbedingt überholen. Leider kam der Crash dazwischen, was sehr unnötig war.“
Silverstone keine Paradestrecke das Deutschen
„In dieser Situation habe gar nicht versucht an ihn vorbeizugehen, sondern diese Kurve vorbereitet, um mit viel Schwung herauszukommen. Dabei ist mir das Vorderrad weggerutscht. Das ist sehr ärgerlich, denn das hätte nicht passieren müssen, auch wenn nicht viele Punkte auf dem Spiel standen. Aber es wären wichtige Punkte gewesen, vor allem gegen Arbolino“, sagt Schrötter.
Unter normalen Umständen wäre aus seiner Sicht ein Top-6- oder Top-7-Ergebnis möglich gewesen. „Das wäre ein kleiner Erfolg gewesen, nachdem ich mich hier wirklich schwer tue. Bis auf ein einziges Mal war es für mich in Silverstone noch nie einfach. Das war 2018, aber die Dinge haben sich geändert.“
„Deshalb war es für mich wichtig, ein solides Ergebnis zu erzielen, wichtige Punkte zu sammeln und keine Dummheiten zu machen, damit ich beim nächsten Rennen in Spielberg, wo mir die Strecke gut liegt, wieder alles auf eine Karte setzen kann.“
„Trotzdem ist es nicht so, dass ich an diesem Wochenende nicht alles versucht hätte. Am Ende ist es dennoch ärgerlich und es tut mir für alle unglaublich leid, dass wir so in die zweite Halbzeit starten. Das war sicher nicht der Plan“, resümiert der Deutsche.
Text von Juliane Ziegengeist
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