Jorge Lorenzo und Ducati sind sich einig, wenn man den Gerüchten aus dem MotoGP-Paddock Glauben schenken darf.
Lorenzos Wechsel zu Ducati dürfte bereits beim Europaauftakt in Jerez bekanntgegeben werden. Dadurch wird die Luft für Andrea Dovizioso und Andrea Iannone noch dünner. Mindestens einer von beiden wird seinen Platz im Ducati-Werksteam verlieren.
Vor dem Saisonstart stand Dovizioso stark unter Druck. Der Routinier zeigte im vergangenen Jahr eine schwache zweite Saisonhälfte und fuhr bei den Wintertests hinterher. Doch bei den Rennen in Katar, Argentinien und Texas lieferte „Dovi“ starke Leistungen ab und empfahl sich für eine Vertragsverlängerung. Teamkollege Iannone hingegen leistete sich einige Fehler und blamierte sich in Argentinien, als er sich und Dovizioso aus dem Rennen katapultierte.
Doch nicht nur die starke Form spricht für Dovizioso. Der Italiener leistete bei der Entwicklung der Desmosedici gute Arbeit und half dem Team mit seiner methodischen Arbeitsweise weiter. „Es ist ziemlich kompliziert, ein MotoGP-Motorrad zu entwickeln“, betont er gegenüber der ‚Gazzetta dello Sport‘. „Man benötigt eine große Gruppe an Menschen. Meine Hinweise, die ich für das 2015er-Motorrad beisteuerte, als Gigi (Luigi Dall’Igna) dazukam, waren ziemlich wichtig.“
„Nun haben wir eine gute Basis. Die Leute bei Ducati wissen, was in den vergangenen vier Jahren passierte“, unterstreicht Dovizioso. „Gigi konnte es in den vergangenen drei Jahren beobachten. Sie haben alle Informationen, um die Charakteristiken der Fahrer, deren Entwicklungsarbeit, Herangehensweise und Professionalität zu beurteilen.“
„Wenn sie sich für mich entscheiden, dann wegen meiner Argumente und meiner Arbeitsweise“, ist Dovizioso überzeugt. „Ich hatte in den vergangenen Jahren zu kämpfen, doch jetzt haben wir ein Motorrad, das noch nie stärker war – selbst nicht als Stoner für Ducati Siege einfuhr.“
Doviziosos Erfahrung ist für Ducati wichtig. Er kennt die Honda RC212V, die Yamaha M1 und fährt seit der Saison 2013 für Ducati. Als er von Tech 3 kam und Valentino Rossis Platz im Ducati-Team übernahm, fand Dovizioso chaotische Zustände vor. Verständlich, dass denkt, die „Arbeit nicht zu Ende gebracht“ zu haben, sollte er Ducati verlassen müssen. Doch es gäbe durchaus Alternativen.
Suzuki müsste einen Ersatz für Maverick Vinales finden, sollte dieser in Richtung Yamaha wechseln, um Lorenzos Maschine zu übernehmen. Doch auch KTM dürfte an Dovizioso interessiert sein, der mit seiner Erfahrung goldwert wäre. Aber auch ein Wechsel in die Superbike-WM wäre denkbar, sollte Dovizioso die Zusammenarbeit mit Ducati fortführen wollen.
Text von Sebastian Fränzschky
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