Ai Ogura mischte auch im Grand Prix im absoluten Spitzenfeld mit

(Motorsport-Total.com) – In Abwesenheit von Jorge Martin konnte sich Aprilia beim MotoGP-Saisonauftakt in Thailand trotzdem in Szene setzen. Allen voran der Rookie Ai Ogura. Der Trackhouse-Fahrer fuhr wie ein „alter Hase“. Schon im Sprint sorgte der Japaner mit Platz vier für Aufsehen. Rundenlang setzte er Ex-Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati) unter Druck.

Im Grand Prix bestätigte Ogura diese Performance. Er kam hinter dem Ducati-Quartett als Fünfter ins Ziel. „Auch über die volle Renndistanz konnten wir mithalten. Also bin ich glücklich“, strahlt der amtierende Moto2-Weltmeister. „Heute bin ich noch glücklicher.“

„Die größte Herausforderung für mich war das Reifenmanagement, aber im Sprint habe ich viel von ‚Pecco‘ gelernt. Ich habe im Hauptrennen dasselbe gemacht. Mein Tempo war ziemlich gut. Die letzten sechs bis sieben Runden waren ziemlich schwierig zu managen.“

„Das hatte ich jedoch schon vor dem Rennen erwartet.“ Außerdem betont Ogura, dass ihm die Hitze überhaupt keine Probleme bereitet hat: „Ich spüre die Hitze nicht so stark, was ein Vorteil ist. Vielleicht, weil ich im Asia Talent-Cup viele Rennen in Asien gefahren bin.“

Nach dem verpatzten Start im Sprint verlief der Grand Prix für Marco Bezzecchi besser. Er mischte in der Verfolgergruppe mit und kam schließlich als Sechster ins Ziel, aber sieben Sekunden hinter Ogura. Die Performance bewertet der Italiener so, wie er es im Vorfeld erwartet hatte.

„Im Endeffekt war es weder besser noch schlechter. Es war fast genau so, wie ich es erwartet hatte. Ehrlich gesagt hätte ich mich im Qualifying verbessern wollen. Bei der Zeitattacke bin ich noch nicht der Beste“, räumt Bezzecchi ein.

„Ich habe während der Tests nicht viele Qualifying-Runden versucht, weil wir viele andere Dinge ausprobieren mussten. Deshalb haben wir uns darauf nicht besonders konzentriert. Ich denke, das rächt sich jetzt ein wenig.“

„Ich denke, ich muss dabei noch mehr instinktiv fahren. Ich neige dazu, es so zu machen, wie ich es in den vergangenen Jahren [mit der Ducati] gewohnt war, aber das Motorrad nimmt diese Fahrweise im Qualifying-Versuch nicht immer an. Deshalb passieren mir noch kleine Fehler.“

Fehler, die Ogura nicht gemacht hat. Wobei er als Rookie im Februar im Gegensatz zu Bezzecchi auch den Shakedown-Test in Malaysia gefahren ist und somit mehr Tage mit der RS-GP verbracht hat als Bezzecchi.

Ogura ist im Qualifying auf Platz fünf gefahren. Bezzecchi war Neunter und hatte auch einen Sturz. Kann sich Bezzecchi an Ogura orientieren? „Wir fahren ziemlich ähnlich“, meint der Italiener. „Er ist wirklich präzise und richtig gut.“

„Ich wusste, dass er sehr schnell und extrem talentiert ist. Wie alle Japaner ist er sehr methodisch und arbeitet sehr professionell. Natürlich schaue ich mir seine Daten an und versuche, es noch besser zu machen und von ihm zu lernen.“

„Er macht dasselbe mit mir und auch mit Raul. Ich analysiere die Daten aller, um besser zu verstehen, was möglich ist. Am Ende ist es immer hilfreich, seine Stärken und Schwächen schwarz auf weiß zu sehen.“

Raul Fernandez muss wegen Vorderreifen aufgeben
Aprilia war lange mit drei Fahrern in den Top 10 vertreten, vor allem in der Rolle als erster Ducati-Verfolger. Bis zur 13. Runde lag Raul Fernandez auf Rang sieben, direkt vor Bezzecchi. Es war zu diesem Zeitpunkt eine Kampfgruppe mit Jack Miller (Pramac-Yamaha).

„Am Anfang des Rennens war es eines meiner besten MotoGP-Rennen, was das Management betrifft“, sagt Fernandez. „Das Positive ist, dass ich in den ersten 15 Runden in einer wirklich guten Position war.“

„Ich habe hart gekämpft und alles darauf ausgelegt, die letzte Rennphase optimal vorzubereiten. Nach der 15. Runde, als ich Sechster oder Siebter war, habe ich versucht, Jack anzugreifen. Aus irgendeinem Grund hat dann der Vorderreifen überhitzt.“

Während Ogura und Bezzecchi mit dem weichen Vorderreifen fuhren, hatte sich Fernandez für den harten Michelin entschieden. „Ich bin nicht das ganze Rennen über im Windschatten eines anderen Fahrers gefahren“, hält Fernandez fest.

„Ich fuhr nur zwei Runden im Windschatten von Jack, als ich versuchte, ihn anzugreifen. Ich verstehe nicht ganz, was passiert ist. Ab diesem Moment hat der Reifen nicht mehr funktioniert, und ich musste das Rennen aufgeben, weil ich 1,5 Sekunden langsamer war.“

Fernandez stellte seine RS-GP in der Trackhouse-Box ab. Trotzdem stimmt ihn die generelle Performance optimistisch: „Das Positive ist, dass das Motorrad sehr gut funktioniert und ich mich wirklich wohl damit fühle. Ich denke, unser Paket ist stark.“

In den vergangenen Jahren war das Hitzerennen in Thailand ein großes Problem für Aprilia. Das Motorrad strahlte so viel Hitze auf die Fahrer, dass sie kaum noch atmen konnten. Nun haben die Ingenieure diese Problematik in den Griff bekommen.

Kein Fahrer klagte über weitere Probleme, abgesehen von der generellen Hitze. „Nach den Kommentaren von Maverick und Aleix aus den vergangenen Jahren hatte ich Schlimmeres erwartet“, sagt Bezzecchi diesbezüglich. „Aber im Vergleich zu anderen Motorrädern war es nichts Dramatisches.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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