(Motorsport-Total.com) – Der überlegene Sieg von MotoGP-Weltmeister Marc Marquez (Honda) beim Großen Preis von Argentinien am Wochenende hat nicht nur viele Fans, sondern auch so manchen Gegner beeindruckt.
Noch vor einem Jahr sah die Sache an gleicher Stelle ganz anders aus. In einem chaotischen Rennen kassierte Marquez nicht nur gleich drei Strafen von der Rennleitung, sondern musste auch viel Kritik einstecken.
Vor allem die alte Fehde mit Yamaha-Star Valentino Rossi kochte wieder hoch, nachdem Marquez ihn bei einem Überholversuch von der Strecke gedrängt hatte und Rossi in der Folge gestürzt war. So zerstöre er den Sport, wütete der Italiener gegenüber den Medien und weigerte sich, Marquez? Entschuldigung anzunehmen. Danach herrschte lange Zeit Funkstille und der Weltmeister wurde an den Rennstrecken regelmäßig ausgepfiffen.
Auch ein Jahr später waren in Argentinien vereinzelt noch Pfiffe zu hören, doch diese quittierte Marquez mit einem blitzsauberen Rennen – und hatte deshalb auch keinen Grund, mit Rossi zu streiten, ganz im Gegenteil. Nachdem sich der Yamaha-Pilot hinter Marquez im Kampf um Platz zwei gegen Andrea Dovizioso (Ducati) durchgesetzt hatte, feierte er nicht nur seinen Erfolg, sondern gratulierte auch Widersacher Marquez.
Vor der Podiumszeremonie kam es zum Handshake zwischen den beiden. Nach der Siegerehrung stießen die beiden sogar an. Ein Zeichen dafür, dass die Schatten der Vergangenheit wenn nicht vergessen, dann zumindest ad acta gelegt sind. Auf den Handshake angesprochen verriet Marquez bei einem PR-Event in Brasilien diese Woche, wie sein Verhältnis zu Rossi ist und was er aus den Ereignissen der Vergangenheit gelernt hat.
„Nun, was passiert ist, ist das, was passiert ist. Was ich gelernt habe, ist, dass es mit einem Rivalen, gegen den man um den Titel fährt, sehr schwierig ist, eine gute Freundschaft zu haben“, gesteht der Spanier im Pressegespräch. „Es ist eine Rivalität. Wenn man mit jemandem befreundet ist, teilt man tatsächlich viele Dinge. Aber einem Rivalen willst du nichts preisgeben. Das Wichtigste ist, eine respektvolle Beziehung zu haben.“
Zu den Vorfällen, die er mit Rossi in Argentinien oder auch Sepang 2015 hatte, sagt Marquez: „Ist auf der Strecke etwas passiert? Ja. Jeder von uns macht Fehler und gewisse Dinge im Eifer des Gefechts. Aber wir können uns gegenseitig respektieren. In Argentinien gratulierte er mir, und ich denke, das ist das Beste für den Sport im Allgemeinen. Auf der Strecke haben wir eine Rivalität, aber es ist wichtig, immer professionell zu sein.“
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Gabriel Lima
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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