(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez hat sich im Qualifying zum Großen Preis von Argentinien seine erste Pole-Position in dieser MotoGP-Saison gesichert.
Mit einer Zeit von 1:38.304 Minuten setzte sich der Honda-Pilot mit einem Vorsprung von 0,154 Sekunden gegen Maverick Vinales (Yamaha) durch, der nach seiner Pole in Katar diesmal Startplatz zwei eroberte. Andrea Dovizioso (Ducati) komplettiert auf Rang drei die erste Startreihe.
Marquez und Teamkollege Jorge Lorenzo starteten das Qualifying zunächst im Formationsflug, wobei der Weltmeister mit einer Zeit von 1:38.767 Minuten die Spitze übernahm. Lorenzo fehlte mehr als eine halbe Sekunde, das reichte vorläufig nur für Rang sieben. Schnell unterwegs waren wie schon in den Freien Trainings Jack Miller (Pramac-Ducati) und Cal Crutchlow (LCR-Honda), die sich direkt hinter Marquez einsortieren.
Der Weltmeister fuhr in diesem Qualifying antizyklisch und setzte auf drei Runs, doch erst im letzten gelang ihm eine Steigerung, die ihn auf die Pole-Position katapultierte. „Mein Plan war es tatsächlich, drei Hinterreifen im Qualifying zu verwenden“, erklärt Marquez. „Ursprünglich hatten wir sogar mit vier Reifen geplant gehabt, aber nach dem Problem im FP4 konnte ich im Qualifying nur ein Bike einsetzen.“
Vinales von Startplatz zwei in Termas überrascht
Im vierten Freien Training war an seiner RC213V die Kette vom Ritzel gesprungen, weshalb der Spanier auf Bike zwei umsteigen musste. „Das Team hat sehr gut reagiert“, lobt er die Arbeit der Crew. „Mit dem zweiten Reifen ist mir in Kurve 1 ein kleiner Fehler unterlaufen. Die Zeit war dann sehr knapp, noch einmal den Reifen zu wechseln. Deshalb brach ich die Runde ab, kam herein und fuhr mit dem letzten Reifen auf die Pole.“
Vinales und Dovizioso konnten sich zwar steigern, kamen aber nicht ab Marquez heran. Zufrieden waren sie trotzdem. „Mein Ziel war eigentlich die zweite oder dritte Reihe“, gibt Vinales sogar zu. „Jetzt habe ich nur knapp die Pole-Position verpasst. Vielleicht gelingt uns morgen noch einmal so ein Schritt. Das Rennen wird aber sicherlich schwierig, vor allem, was den Reifenverschleiß angeht“, schätzt er mit Blick auf den Sonntag.
Auch der Drittplatzierte Dovizioso war happy: „Ich bin zufrieden. Das Tempo passt. Nach dem Sturz von heute Vormittag habe ich jetzt wieder ein gutes Gefühl auf dem Bike. Aus der ersten Reihe zu starten ist wichtig, denn morgen könnte es mal wieder ein seltsames Rennen geben, wie immer in Argentinien. Man weiß hier einfach nie, wie das Wetter wird.“ Für morgen ist laut Prognose mit Regenschauern zu rechnen.
Lorenzo nach gestrichener Runde nur Zwölfter
Hinter den Top 3 erkämpfte sich Valentino Rossi (Yamaha) den vierten Platz und führt damit Startreihe zwei an. Dem Italiener fehlten am Ende 0,241 Sekunden auf die Spitze. Nur drei Tausendstelsekunden dahinter reihte sich Pramac-Pilot Miller als Fünfter ein. Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) setzte seine starken Leistungen in Termas de Rio Hondo fort und wurde auf dem sechsten Platz erneut bester Rookie.
Sein Teamkollege Fabio Quartararo beendete das Qualifying auf Rang sieben vor Crutchlow, der nach einem Fehler auf seiner letzten Runde nicht mehr angreifen konnte. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) reihte sich direkt dahinter als Neunter an. Danilo Petrucci (Ducati) beschließt die Top 10. Lorenzo schaffte es am Ende auf Rang elf, bekam seine Zeit aber gestrichen und fiel hinter Pol Espargaro (KTM) auf Rang zwölf zurück.
In Q1 waren die Augen zuvor auf Nakagami gerichtet, der in den Trainings immer wieder starke Zeiten gezeigt hatte. Daneben durfte man auf die Leistung des Suzkui-Duos gespannt sein. Sowohl Alex Rins als auch Joan Mir hatten nach drei Trainings den direkten Einzug in Q2 verpasst. Um den zu schaffen, mussten sich beide deutlich steigern. Die erste Bestzeit setzte aber Nakagami mit einer Runde in 1:39.279 Minuten.
Pol Espargaro und Nakagami in Q1 am schnellsten
Im ersten Run schienen ihm am ehesten Aleix Espargaro (Aprilia) und Francesco Bagnaia (Pramac-Ducati) gefährlich zu werden, die sich bis auf eine Zehntelsekunde an die Spitze heranpirschten und vor dem ersten Boxenstopp die Plätze zwei und drei einnahmen. Rins und Mir waren zu diesem Zeitpunkt an sechs und sieben weit von einem Weiterkommen entfernt. Doch noch blieb Zeit für eine finale Attacke auf die Spitze.
Mit frischen Hinterreifen gingen die Piloten zurück auf die Strecke. Während Nakagami seine eigene Bestzeit unterbot, machte KTM-Pilot Espargaro einen Sprung auf Platz zwei. Sein Bruder versuchte zwar noch, vorbei zu gehen, scheiterte aber mit 0,071 Sekunden Rückstand. Der Aprilia-Pilot musste sich in Q1 mit dem dritten Rang begnügen und verpasste damit den Einzug in die zweite Quali-Session (alle Q1-Ergebnisse).
Er führt damit die fünfte Startreihe vor MotoGP-Rookie Miguel Oliveira (Tech-3-KTM) und Karel Abraham (Avintia-Ducati) an, die in ihrem Qualifying die Plätze vier und fünf belegten. Rins wurde Sechster und dürfte mit Startplatz 16 alles andere als zufrieden sein. Zum Einzug in Q2 fehlten dem Suzuki-Piloten mehr als drei Zehntelsekunden. Auch sein Teamkollege Mir enttäuschte, er kam nicht über Platz neun hinaus.
Damit landete der Spanier noch hinter Rookie-Kollege Bagnaia und KTM-Fahrer Johann Zarco. Auf den letzten drei Plätzen waren Tito Rabat (Avintia-Ducati), Hafizh Syahrin (Tech-3-KTM) und Andrea Iannone (Aprilia) zu finden. Der Italiener war mit über einer Sekunde Rückstand auf die Sessionbestzeit das Schlusslicht. Bis zum Rennen, das am Sonntag um 20 Uhr beginnt, gibt es für ihn noch viel zu tun.
Sepang 2019 Ergebnisse MotoGP Quali
Text von Juliane Ziegengeist
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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