Für die deutschen Moto2-Piloten war es am Samstag kein guter Tag in Assen. Lediglich Jonas Folger holte auf seiner Kalex als Siebter einige Punkte, Sandro Cortese (Kalex), Marcel Schrötter (Tech 3) und Florian Alt (Suter) gingen leer aus.
Doch auch Folger war alles andere als zufrieden mit dem verkürzten Rennen. Weil sein frischer Vorderreifen vor dem Rennen Vibrationen hatte, musste er mit einem Pneu an den Start gehen, der bereits 14 Runden auf dem Buckel hatte.
„Ich gehe stark davon aus, dass der Reifen ziemlich abgebaut hat. Ich hatte zum Schluss 31 Runden drauf und die ersten vier Runden waren in Ordnung. Dann ist es bergab gegangen“, erklärt der Deutsche bei ‚Eurosport‘ und berichtet unter anderem von starkem Chattering. Besonders bitter: Folger führte das Rennen nach dem Start sogar an, doch wegen der Reifenprobleme fiel er immer wieder zurück.
Denn nicht nur der Vorderreifen machte dem Deutschen Schwierigkeiten. „Komplette Brocken vom Hinterreifen sind rausgefallen. Den Reifen hat Dunlop gleich mitgenommen und schaut sich an, was da passiert ist. Es hat einfach irgendwie nichts zusammengepasst“, zeigt sich Folger frustriert. „Ich war davon überzeugt, dass ich aufs Podium fahren kann. Aber leider hat es doch nicht funktioniert. Jetzt müssen wir schauen, was mit den Reifen los war.“
„Mein Motto war auch jetzt schon, dass ich von Rennen zu Rennen schaue. Ich hoffe natürlich, dass ich am Sachsenring ein bisschen mehr Glück mit den Reifen habe“, blickt der Deutsche immerhin leicht optimistisch in die Zukunft. Ähnliche Probleme hatte derweil auch Cortese, der am Ende 17. wurde. „Die ersten sechs, sieben Runden waren okay. Ich hatte mich vorgekämpft und war auf Platz zwölf“, berichtet er.
„Ich wollte meinen Strich weiterfahren, aber war dann schlagartig zwei Sekunden langsamer und bin nicht mehr vorwärts gekommen. Der Reifen hatte sich aufgelöst. Am Schluss war ich eigentlich ein Opfer für alle anderen und ich konnte mich nicht mehr wehren“, so Cortese, der sich den Vorfall – wie auch Folger – nicht erklären kann. „Wir sind das ganze Wochenende diesen Reifen auch über 30 Runden gefahren, ohne Probleme“, berichtet er.
„Und er hatte selbst heute Morgen nach dem Warmup besser ausgeschaut. Wir können nichts anderes machen, als weiterzukämpfen und auf dem Sachsenring neu anzugreifen“, sagt Cortese. Das gilt auch für Schrötter, der einen Platz dahinter landete. „Zu meiner Platzierung möchte ich gar nicht viel sagen, nur so viel, dass es ohne eigene Fehler besser aussehen hätte können“, so Schrötter.
„Mit frischen Reifen in der Anfangsphase konnte ich schnellen Leuten gut folgen und zum Teil sogar auch überholen, obwohl ich in fast jeder Kurve extremes Chattering hatte. Als ich später in einen guten Rhythmus gekommen war, hat mich Nakagami überholt, weshalb ich die erste Kurve auf den Curbs anbremsen musste. Das war ein fataler Fehler, da ich einen weiten Umweg fahren musste“, berichtet der Deutsche.
„Bei diesem Zwischenfall habe ich gut und gerne fünf, sechs Positionen verloren. Wenig später ist mir ein ähnliches Missgeschick nochmals passiert und somit war der Anschluss zu meinen Vorderleuten endgültig abgerissen. Es ist natürlich schade, denn nach einem dermaßen schwierigen Wochenende hätte ein, zwei Punkte der Moral und Motivation sehr gut getan“, so Schrötter.
Rookie Alt sah die Zielflagge währenddessen nach einem Sturz gar nicht erst. „Über das heutige Rennen gibt es leider nicht viel zu erzählen, außer dass es sehr ärgerlich ist und dass es mir für mein Team leid tut. Ich hatte einen guten Start und bis zum Sturz eine noch bessere Auftaktrunde“, so Alt, der bereits im Warmup Probleme mit der Front hatte. „Im Rennen war es nicht anders. Ich merkte es bereits in der Aufwärmrunde und in Turn acht der ersten Runde bin ich auch schon im Kiesbett gelegen.“
Text von Ruben Zimmermann
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