Joan Mir - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Im Rennen meldete sich Weltmeister Joan Mir stark zurück

(Motorsport-Total.com) – Im Rennen meldete sich Suzuki zurück, aber mit einem Podestplatz klappte es beim MotoGP-Saisonauftakt 2021 ganz knapp nicht.

Joan Mir bog auf dem Losail-Circuit als Zweiter auf die Zielgerade ein, aber dann rasten die beiden Ducati-Piloten Johann Zarco und Francesco Bagnaia am Weltmeister vorbei. Mir wurde Vierter und sein Teamkollege Alex Rins Sechster.

„Das war natürlich frustrierend, aber ich habe 100 Prozent gegeben“, sagt Mir zum verlorenen Podestplatz auf den letzten Metern. „Es ist richtig, dass ich in der letzten Kurve etwas weit nach außen gekommen bin. Aber normalerweise gewinnt man dadurch etwas mehr Speed.“

„Es hat aber nicht gereicht. Ich war etwas überrascht, weil ich nur eine Ducati erwartet habe und nicht zwei. Aber ‚Pecco‘ war immer vorne dabei. Ihr Motorrad ist hier ein Tier. Beide haben die Power sehr gut gemanagt. Es ist nicht nur das Motorrad.“

Mir kämpfte in der Schlussphase gegen die beiden Ducati-Fahrer. Bagnaia schnappte er sich in der 19. Runde. Dann attackierte er Zarco. In der letzten Runde setzte Mir im letzten Sektor das Überholmanöver zu Platz zwei. War das der entscheidende Fehler?

„Am besten wäre es gewesen, wenn ich Zarco nicht überholt hätte, damit ich auf der Geraden im Windschatten bin“, grübelt Mir. „Dann hätte ich versuchen können, die dritte Position zu verteidigen. Aber beim Saisonstart kann man etwas riskieren.“

„Ich habe Zarco im letzten Sektor überholt. Ich habe zu mir gesagt, dass Platz zwei großartig wäre, aber es war klar, dass es mit zwei Ducatis hinter mir schwierig werden würde. Ich habe die Ziellinie gesehen, aber beide Raketen haben mich überholt.“

Warum Mir trotzdem glücklich ist
Trotzdem überwiegt bei Mir das Positive. Im Rennen war er wie im Vorjahr voll konkurrenzfähig. „Meine Taktik lautete, dass ich mich am Anfang zurückhalte und dann am Ende attackiere. Es war klar, dass der Reifen hier stark nachlässt. Deshalb wollte ich das so gut wie möglich managen. Insgesamt war es positiv. Ich bin happy.“

Der Wermutstropfen war wie im Vorjahr das Qualifying. Nur mit Mühe schaffte es Mir am Samstag ins Q2. Er musste von Startplatz zehn ins Rennen gehen. Nach 22 Runden fehlten ihm lediglich 1,2 Sekunden auf Sieger Maverick Vinales (Yamaha).

„Das Qualifying ist wichtig, aber ich scheine mich damit wohlzufühlen, aus der vierten Reihe zu starten. Es war ein schwieriges Wochenende, weil ich kein gutes Gefühl hatte. Das hat man in jedem Training an meinem Gesicht gesehen. Ich kann das nicht gut verbergen.“

„Wir haben aber unseren Weg gefunden. Etwas spät, aber wir haben es geschafft. Das ist wichtig. Beim Test probiert man viele Dinge und kann sich verlaufen. Ich konnte das Bike nicht verzögern. Im Qualifying hatte ich viele Probleme. Ich habe attackiert, aber die Rundenzeit kam nicht.“

In der Nacht auf Sonntag analysierte das Suzuki-Team die Daten und änderte etwas bei der Abstimmung. Was man genau gemacht hat, wollte Mir nicht verraten. Nur so viel, dass man zu Einstellungen aus dem Vorjahr zurückgekehrt ist.

Dadurch fand Mir wieder das gute Gefühl. „In der letzten Runde habe ich gezeigt, dass ich nicht Vierter werden wollte. Aber ich freue mich über das Gefühl“, zieht er ein positives Fazit. „Ich bin wieder sehr gut gefahren, konnte das Motorrad gut verzögern und sauber die Kurven fahren.“

Alex Rins verbrennt die Reifen
Teamkollege Rins präsentierte sich in der ersten Rennhälfte etwas stärker als Mir. Rins machte die Überholmanöver und drang immer weiter nach vor. Nach 17 Runden war er hinter Zarco und Bagnaia und hatte Mir noch hinter sich.

Dann wendete sich das Blatt. „Beim Start habe ich die Launch-Control vergessen“, ärgert sich Rins über einen Fehler. „Es war schwierig, die Power zu managen, aber der Start war nicht so schlecht. Ich habe attackiert, um Zeit auf die Spitze gutzumachen. Dabei habe ich die Reifen zerstört.“

„Bevor mich Joan überholt hat, bekam ich Probleme mit beiden Reifen. Bei Rennmitte habe ich voll gepusht, um Boden gutzumachen. Als ich hinter Miller war, habe ich analysiert, wo ich ihn überholen muss. Er hat mich leider zurück überholt und ich habe alles verloren.“

Während Mir nach vorne attackieren konnte, tat sich Rins zunehmend schwerer. In der Schlussphase verlor der Spanier noch den fünften Platz an Fabio Quartararo (Yamaha). Suzuki ist nach dem ersten Rennen sowohl bei den Konstrukteuren als auch in der Teamwertung auf Platz drei.

Text von Gerald Dirnbeck

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