Alvaro Bautista - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Francesco Bagnaia ärgert sich über die falsche Interpretation seiner Aussagen

(Motorsport-Total.com) – Im Rahmen des MotoGP-Wochenendes in Le Mans (Frankreich) überraschte Weltmeister Francesco Bagnaia mit einem Statement zur Konkurrenzfähigkeit der Satelliten-Bikes in der MotoGP.

Bagnaia verdeutlichte, dass die Unterschiede zwischen den Werks- und den Kundenmaschinen in der Vergangenheit größer waren und wollte damit begründen, warum es damals weniger Zwischenfälle gab.

Doch Bagnaias Reaktion wurde offensichtlich falsch verstanden. Nachdem IRTA-Präsident und Tech-3-Teamchef Herve Poncharal die Aussagen kommentierte, indem er sie als „Bullshit“ bezeichnete, entwickelte sich eine gewisse Dynamik, die Francesco Bagnaia in ein unschönes Licht rückte.

Die Verantwortlichen der MotoGP spielten keine unwesentliche Rolle, denn auf den offiziellen Kanälen wurde ein Videomitschnitt des Interviews geteilt und untertitelt. Es sah alles danach aus, als ob sich Bagnaia wünscht, dass es zwischen den Werksteams und den Kundenteams wieder einen größeren Unterschied gibt.

Was Francesco Bagnaia eigentlich sagen wollte
Bagnaia bekam die Aufregung zuerst nicht mit, sah sich jetzt aber gezwungen, auf die Kritik einzugehen. „Was veröffentlicht wurde, ist aufgrund der Interpretation einiger Leute aus dem Zusammenhang gerissen“, stellt der Italiener im Rahmen eines Trackdays in Mugello mit seinem Superbike gegenüber ‚motorsport.com‘ klar.

„Ich wurde nach der Sicherheit und den Gründen für die Zunahme der Unfälle gefragt. Ich habe einfach versucht, eine Analogie herzustellen und gesagt, dass dies früher nicht passiert ist. Ich denke, dass es vor Jahren weniger Berührungen gab, weil es einen großen Unterschied zwischen den Spitzenfahrern und den anderen gab“, präzisiert er seine Aussagen vom Le-Mans-Wochenende.

„Jetzt ist alles viel kompakter“, stellt Bagnaia fest und wundert sich, warum man seine Aussagen falsch interpretiert hat: „Ich kam selbst mit einem Satellitenteam [Pramac] in die MotoGP. Wieso sollte ich da größere Unterschiede zwischen den Werksmotorrädern und den Satellitenteams vorschlagen?“

„Die steigende Zahl der Stürze ist auf die große Gleichheit in der Weltmeisterschaft zurückzuführen. Wir kommen alle näher zusammen und bremsen alle am Limit. Selbst wenn man von hinten startet und weiß, dass man nicht die Pace hat, um vorne mitzufahren, versucht man, am Start so viele Plätze wie möglich zu gewinnen, um das Beste aus den neuen Reifen zu machen. Deshalb gibt es im ersten Teil des Rennens so viele Unfälle“, so der Italiener, der sich über die Art und Weise ärgerte, wie seine Aussagen interpretiert und behandelt wurden.

„Nach Le Mans hatte ich drei Tage lang keine Verbindung, kein Telefon, und als ich sie wieder aufbaute, wurde mir klar, welche Kontroverse um Poncharal entstanden war, die von der offiziellen Website der Meisterschaft noch verstärkt wurde“, ärgert sich der MotoGP-Champion.

Redet Francesco Bagnaia in Zukunft weniger Klartext?
„Der Ball wurde immer größer und größer, obwohl ich zu keinem Zeitpunkt einen Kommentar abgegeben habe, um eine Kontroverse auszulösen. Ganz im Gegenteil, denn ich bin mir bewusst, dass es sich um ein sehr ernstes Thema wie die Sicherheit handelt“, bemerkt Bagnaia.

„Leider hat sich eine gewisse Dynamik entwickelt. Einige Leute suchen lieber die Kontroverse, als über den Sieger und die schönen Zweikämpfe auf der Strecke zu sprachen“, kritisiert Bagnaia, der es leid ist, Dinge erklären zu müssen, die er als eine Selbstverständlichkeit ansieht.

„In letzter Zeit wurde zu viel über Dinge gesprochen, die nicht in meine Zuständigkeit fallen. Ich bin ein Fahrer, ich liebe diesen Sport und mein einziges Ziel ist es, Rennen zu gewinnen und mit meinem Team zusammenzuarbeiten“, stellt Bagnaia klar und kündigt an: „Von nun an werde ich nur noch über den Sport sprechen, denn das ist es, was ich am besten kann, und den Rest überlasse ich anderen.“

„Ich bin es leid, mich für jedes Wort rechtfertigen zu müssen, das aus dem Zusammenhang gerissen wird, um eine Kontroverse zu entfachen“, so der Ducati-Werkspilot.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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