Jack Miller - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Nach zwei Jahren muss sich Jack Miller wieder von KTM verabschieden

(Motorsport-Total.com) – KTM tritt ab der MotoGP-Saison 2025 mit Brad Binder und Pedro Acosta sowie im Tech3-Team mit Enea Bastianini und Maverick Vinales an.

Nachdem der interne Transfer von Acosta feststand, hatte sich Jack Miller noch Hoffnungen auf den Platz im Satellitenteam gemacht.

Mit den jüngsten Entscheidungen ist klar, dass sich neben Augusto Fernandez auch Miller mit Saisonende von der KTM-Familie verabschieden muss. „Das ist die traurige Seite der Woche“, seufzt Motorsportchef Pit Beirer.

„Dass wir Jack und Augusto aufgeben, ist wirklich traurig. Ich hatte auch noch in Mugello gehofft, dass wir Jack auf das Level zurückbringen, auf dem er sein sollte. Er war in Mugello außerhalb der WM-Punkteränge. Dort sollte Jack Miller nicht sein.“

„Wir haben es versucht und ich dachte, wir hätten noch etwas mehr Zeit, um beiden die Chance zu geben. Aber der Fahrermarkt kam dann so unter Druck. Wenn wir in dieser Woche nicht die Chance nutzen, um Gespräche zu starten, dann hätten wir diese Chancen nicht mehr gehabt.“

Denn nach der Entscheidung von Ducati für Marc Marquez sowie Jorge Martins Wechsel zu Aprilia ging in den Tagen nach Mugello alles ganz schnell. „Wir haben die harte Entscheidung getroffen“, so Beirer, der auch betont: „Wir geben zwei Fahrer auf. Das war definitiv nicht der Plan.“

Als man sich im Sommer 2022 mit Miller geeinigt hat, war es auch ein Ziel, seine Erfahrung und auch sein Wissen von Ducati zu nutzen. Auch sein Crewchief Christian Pupulin wechselte Ende 2022 von Ducati zu KTM.

„Jack und sein Crewchief haben mit ihrem Team etwas mit dem Motorrad gemacht, das wir noch nie zuvor gemacht hatten“, lobt Beirer. „Zu Beginn des vergangenen Jahres haben sie das Potenzial von KTM erweitert.“

„Sie haben uns neue Dinge gezeigt, die wir davor nicht gemacht haben. Jack hat uns besser gemacht. Aber schon im Vorjahr hat Brad davon in der zweiten Saisonhälfte mehr profitiert als Jack selbst.“

„Jack begann im vergangenen Jahr Schwierigkeiten zu bekommen, von denen wir uns nie erholt haben. Ich unterschreibe sofort, dass Jack unser Motorrad besser gemacht hat. Aber momentan profitiert er am wenigsten davon. Unser Ziel ist es, Jack wieder auf Kurs zu bringen.“

Restliche Saison: KTM will mit Miller gute Ergebnisse holen
Denn die laufende Saison ist mit noch 13 Rennwochenenden sehr lang. In der laufenden Saison hat Miller erst zweimal am Sonntag WM-Punkte gesammelt. Dazu fuhr er in vier Sprints in die WM-Punkteränge.

„Egal was die Zukunft bringt, das müssen wir ändern, denn so wollen wir unsere Partnerschaft nicht beenden“, sagt Beirer über die kommenden Monate. „Es fehlt ihm etwas, um ein gutes Gefühl mit dem Motorrad zu finden. Das haben wir irgendwo verloren und müssen wir wiederfinden.“

„Wir wollen ihm auch die Plattform geben, damit er sich in Szene setzen kann. Denn ich möchte, dass er in der MotoGP bleibt und er eine gute Zukunft hat. Desto besser er mit uns performt und wir gute Ergebnisse haben, hilft auch ihm für seine gute Zukunft. Ich denke, Jack ist noch nicht fertig.“

Kein Platz für Miller im KTM-Testteam
Laut Paddock-Gerüchten soll sich Miller für den Platz von Joan Mir im Honda-Werksteam interessieren. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich der Fahrermarkt in den anderen Teams entwickeln wird.

Klar ist, dass Miller nicht im KTM-Testteam unterkommen wird. Der Grund dafür liegt auf der Hand: „Auf der einen Seite wäre es schön, aber wir können nicht irgendwann ein größeres Test- als Rennteam haben. Wir haben mit Dani [Pedrosa] und Pol [Espargaro] ein Premium-Testteam.“

„Ich bin ziemlich überzeugt, dass Jack Rennfahrer bleiben möchte“, glaubt Beirer. „Er ist noch eine Spur zu jung, um zu sagen, dass wir irgendetwas bei uns finden müssen. Ich glaube schon, dass er einen Platz finden will. Mit Aki [Ajo] hat er einen fleißigen Manager.“

„Es werden in dieser Klasse erfahrene Fahrer gebraucht. Deshalb denke ich schon, dass er im Rennen um einen Sattel in der MotoGP bleiben wird, bevor er sich irgendwelche anderen Optionen anschauen muss.“

Text von Gerald Dirnbeck

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