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© LAT – Alex Rins feiert in Austin den ersten MotoGP-Sieg seiner Karriere

(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez schlägt sich in Austin selbst!

Nach einem Sturz des Weltmeisters ist Alex Rins überraschender Sieger auf dem Circuit of the Americas und beschert Suzuki damit den ersten MotoGP-Sieg seit Silverstone 2016.

Der Spanier setzte sich im Zweikampf mit Valentino Rossi (Yamaha) durch, der seinen zweiten Platz von Argentinien wiederholen konnte. Dritter wurde Jack Miller vor Ducati-Kollege Andrea Dovizioso.

Rennsieger Rins konnte sein Glück kaum fassen: „Ich bin überglücklich und habe gar keine Worte, die meine Gefühle beschreiben könnten. Vielen Dank an all die Fans hier und auch an Suzuki für die tollen Motorräder über all die Jahre. Das was heute passiert ist, war mein Traum, seit ich ein kleiner Junge war.“ Im Kampf gegen Altmeister Rossi behielt Rins die Nerven und attackierte im richtigen Moment.

„Es tut mir leid, dass es mit dem Sieg nicht geklappt hat“, gibt der Yamaha-Pilot zu. „Als ich sah, dass Marc gestürzt ist, dachte ich, dass es klappen könnte. Aber Alex war heute einfach stärker als ich. Schade, weil ich schon so lange nicht mehr gewonnen habe, aber ich werde es beim nächsten Mal wieder probieren.“ Rossis letzter Sieg datiert auf das Jahr 2017, als er in Assen gewinnen konnte.

Miller stärkster Ducati-Fahrer in Austin
Als Dritter unterstrich Miller seine starke Form in dieser Saison und auf der GP19: „Es war ein starkes Wochenende vom gesamten Team. Klar hatten wir auch ein bisschen Glück. Ich habe Reifenspuren an der rechten Seite. Aber in der letzten Runde bin ich noch eine 2:05er-Runde gefahren, weil ‚Dovi‘ hinter mir richtig Druck gemacht hat.“

Zum Rennstart der MotoGP waren die Temperaturen noch einmal nach oben geklettert. Die Außentemperatur betrug 20 Grad, der Asphalt hatte etwa 38 Grad. Viele Fahrer hatten sich für die Reifenkombination medium-medium entschieden, so zum Beispiel die komplette erste Startreihe. Danilo Petrucci (Ducati) und Markenkollege Miller fuhren hingegen vorne und hinten die weiche Mischung.

Die erste Kurve sicherte sich Pole-Setter Marquez, allerdings heftete sich Rossi sofort an sein Hinterrad. Cal Crutchlow (LCR-Honda) konnte vor Miller Rang drei behaupten. Den erhofften Raketenstart von Position 13 hatte Ducati-Pilot Dovizioso, der nach der ersten Runde bereits auf Platz sechs vorgefahren war und sich damit hinter Rins einordnete.

Durchfahrtsstrafe für Vinales und Mir
Hinter Dovizioso klaffte zu Maverick Vinales (Yamaha) auf sieben bereits eine kleine Lücke. Das lag auch daran, dass der Yamaha-Pilot etwa eine Sekunde pro Runde langsamer fuhr als die Spitze. Generell war das Feld zu diesem frühen Zeitpunkt im Rennen aber noch recht eng beieinander. Erstes Sturzopfer wurde Aleix Espargaro (Aprilia), der in Kurve 14 zu Boden ging und später aufgeben musste.

An der Spitze konnte sich Marquez langsam, aber sicher von Rossi absetzen. Nach vier gefahrenen Runden betrug sein Vorsprung 1,5 Sekunden. Der „Doktor“ geriet derweil unter Druck durch Crutchlow. Der Brite blieb diesmal von einem Frühstart verschont, dafür traf es Vinales und Joan Mir (Suzuki). Beide mussten zu einer Durchfahrtsstrafe in die Boxengasse fahren.

Für sie war das Rennen damit mehr oder weniger gelaufen. Genau das konnte man in Runde sechs dann leider auch über Crutchlow sagen. Der Brite verlor in Kurve 11 die Kontrolle über seine Honda und schmiss damit die Chance einen Podestplatz weg. Damit waren im Kampf um Platz zwei noch Rossi, Miller und Rins übrig. Marquez hatte das Tempo angezogen und seinen Vorsprung ausgebaut.

Marquez muss nach Sturz aufgeben
Am Ende der Gegengeraden passierte dann aber das Unfassbarre: Marquez stürzte in Kurve 12 und konnte das Rennen trotz mehrerer Restart-Versuche nicht mehr aufnehmen. Damit führte Rossi den Großen Preis von Texas vor Rins und Miller an, während in der Box von Repsol Honda Fassungslosigkeit herrschte. Und die sollte sich noch verschlimmern, denn auch Jorge Lorenzo musste das Rennen aufgeben.

In Kurve 12 erlebte der Spanier wie schon am Samstag im Qualifying erneut einen technischen Defekt. Dabei hätte es für ihn sein erstes Top-10-Ergebnis mit Honda werden können. Deutlich besser lief es nach dem Quali-Desaster für Dovizioso, der durch die Ausfälle auf Rang vier vorgerückt war. Sehr beachtlich schlug sich auch Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) auf Rang fünf.

Allerdings hatten beide bereits fünf Sekunden Rückstand auf den letzten Podestplatz. Den hielt weiterhin Miller, dem wiederum fünf Sekunden auf das Führungsduo fehlten. Wer hier die Nase vorn haben würde, Rossi oder Rins, war bis fünf Runden vor Rennende noch völlig offen. Beide fuhren in etwa identische Rundenzeiten, Rins belauerte den „Doktor“ regelrecht.

Dovizioso nach Austin wieder WM-Leader
Dann ergriff der Suzuki-Pilot die Gelegenheit und bremste Rossi in Kurve 7 aus. Eine Gegenattacke schlug fehl, was Rins etwas mehr Luft verschaffte. Damit befand sich der Spanier nach fünf Podestplätzen in der MotoGP auf dem Weg zu seinem ersten Sieg in der Königsklasse. Und er sollte die Führung bis ins Ziel verteidigen können, auch weil Rossi nicht mehr nah genug kam, um einen finalen Angriff zu starten.

Dahinter konnte sich Miller vor Ducati-Werksfahrer Dovizioso behaupten, der jedoch das Beste aus der Situation machte. Der Italiener übernahm nach Marquez‘ Ausfall und dank Platz vier die WM-Führung. Rossi kletterte auf Rang zwei, ihm fehlen lediglich drei Zähler auf „Dovi“. Mit weiteren zwei Punkten Rückstand ist Rins neuer WM-Dritter. Marquez fiel auf Position vier zurück.

Die weiteren Plätze im Rennen belegten Morbidelli auf fünf und Petrucci auf sechs. Es ist bereits der dritte sechste Platz für den Italiener in dieser Saison. Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) verzeichnete als Siebter erneut in gutes Ergebnis und wurde bester Rookie. Pol Espargaro münzte sein starkes Quali-Ergebnis mit KTM am Ende in einen achten Platz um.

Vinales versteht Bestrafung falsch
Dahinter komplettierten Francesco Bagnaia (Pramac-Ducati) und Takaaki Nakagami (LCR-Honda) die Top 10. Nach den Ausfällen der drei Markenkollegen war er damit bester Honda-Pilot. Vinales schaffte es nach seinem Frühstart noch auf Platz elf. Er hatte zunächst versehentlich die „Long Lap Penalty“ genommen und war erst dann durch die Boxengasse gefahren.

In den Punkterängen landeten außerdem Andrea Iannone (Aprilia/12.), Johann Zarco (KTM/13.), Miguel Oliveira (Tech-3-KTM/14.) und Tito Rabat (Avintia-Ducati/15.). Insgesamt kamen nur 18 Fahrer ins Ziel. Das Klassement schließen Karel Abraham (Avintia-Ducati/16.), der zu früh gestartete Mir (17.) und Hafizh Syahrin (Tech-3-KTM/18.) ab.

Als nächstes reist die MotoGP zum Europa-Auftakt nach Jerez. Dort findet am 5. Mai der Große Preis von Spanien statt.

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Text von Juliane Ziegengeist

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