(Motorsport-Total.com) – Zum Trainingsauftakt in Austin war am Freitag ausnahmsweise nicht Marc Marquez (Honda) der Schnellste im Endklassement.
Den Rang machte ihm Yamaha-Konkurrent Maverick Vinales streitig, der Marquez insbesondere gegen Ende des zweiten Freien Trainings unter Druck setzte und letztlich mit 0,044 Sekunden Vorsprung die Spitze übernehmen konnte. Wie viel Vinales‘ Bestzeit wirklich wert ist, wird sich aber erst zeigen müssen.
„Es wird schwer werden, hier mit Marc zu kämpfen. Er ist sehr schnell. Aber es ist niemals einfach. Wenn wir unser Potenzial nutzen können, werden wir vorn dabei sein. Im Rennen kann allerdings viel passieren“, weiß Vinales. An den bisherigen MotoGP-Wochenenden zeigte der Spanier in den Trainings und Qualifyings bisher immer gute Leistungen, konnte diese im Rennen über die Distanz dann aber meist nicht umsetzen.
In Austin hofft Vinales, das ändern zu können. „In den schnellen Kurven fühle ich mich mit dem Motorrad sehr wohl und kann viel Tempo mitnehmen. Auch auf der Bremse haben wir im Vergleich zu Argentinien Fortschritte gemacht. Da mache ich viel Zeit gut“, zählt er seine Stärken auf. „Das ist auch wichtig fürs Rennen, um mich beim Überholen zu verbessern. Darauf werde ich mich am Samstag weiter konzentrieren.“
Bisher hatte der Yamaha-Pilot Probleme, sich im Pulk durchzusetzen, weil die Konkurrenz oft aggressiver in die Kurven bremste als er. Für Austin zeigt er sich in diesem Punkt jedoch optimistisch: „Hier kann ich die Überholmanöver besser vorbereiten, weil ich verschiedene Linie nutzen kann, um schnell zu sein, anders als etwa in Katar.“ Den größten Nachholbedarf sieht Vinales aber noch immer in den langsamen Kurven.
„Wir müssen uns vor allem am Kurvenausgang verbessern. Da sind wir mit der Abstimmung der Elektronik noch nicht soweit. Ich bin aber dennoch glücklich, weil wir schon jetzt konkurrenzfähig sind“, resümiert er. Auch Teamkollege Valentino Rossi präsentierte sich am Freitag in Austin. Ihm fehlte mit 0,146 Sekunden Rückstand nicht viel auf die Bestzeit von Vinales. Allerdings gelang das nur auf eine schnelle Runde gesehen.
Rossi gibt zu: „Wir müssen noch etwas an der Balance arbeiten, denn mit den Rennreifen bin ich noch nicht fantastisch. Da sind aus meiner Sicht fünf Fahrer stärker als ich, allen voran Marquez und Vinales. Aber wir haben eine solide Basis und mit dem weichen Reifen ist mir eine gute Runde gelungen.“ Auf den Topspeed-Nachteil seiner Yamaha gegenüber Ducati und Honda angesprochen, übt sich der „Doktor“ in Geduld.
„Ich denke, wir arbeiten in die richtige Richtung und haben in diesem Jahr eine gute Gruppe von Ingenieuren um uns herum. Aber der Weg ist lang, wir haben in den vergangenen zwei Jahren viel Zeit verloren“, sagt Rossi. „Auf der Geraden ist das Motorrad nicht besonders schnell, aber dafür haben wir uns in anderen Bereichen verbessert. Deshalb müssen wir versuchen, unsere Stärken in den Kurven auszuspielen.“
Austin 2019 Ergebnisse MotoGP FP2
Text von Juliane Ziegengeist
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