Jack Miller - © Ducati Corse

© Ducati Corse – Jack Miller mit seiner Werks-Ducati für die MotoGP-Saison 2021

(Motorsport-Total.com) – Ducati hat für die MotoGP-Saison 2021 nach zehn Jahren wieder einen Australier im Team.

Jack Miller, der sich am Dienstag zusammen mit seinem Teamkollegen Francesco Bagnaia offiziell in den Farben des italienischen Werksteams präsentierte, tritt in die Fußstapfen zweier berühmter Landsleute.

Casey Stoner brachte es im Zeitraum 2007 bis 2010 als Ducati-Werkspilot auf 23 seiner insgesamt 38 MotoGP-Siege. Die Krönung seiner Zeit in Bologna war die Saison 2007, als Stoner mit zehn Siegen Weltmeister wurde.

Unmittelbar bevor Stoner bei Ducati andockte, hatte dort schon ein anderer Australier einen MotoGP-Sieg auf einer Desmosedici erzielt. Es handelt sich um Troy Bayliss, dem dieses Kunststück beim Saisonfinale 2006 in Valencia gelang, als er nur für dieses eine Rennen als Ersatz für Sete Gibernau einsprang.

2003 und 2004 war Bayliss Stammfahrer im Ducati-Werksteam gewesen, hatte zu dieser Zeit aber kein Rennen gewonnen. Umso erfolgreicher war er dafür in der Superbike-WM, wo er als Ducati-Werkspilot dreimal Weltmeister wurde.

In Ducatis MotoGP-Team tritt Miller nun in die Fußstapfen von Bayliss und Stoner. „Das ist natürlich eine große Motivation für mich. Schließlich bin ich mit den Bildern aufgewachsen, als Casey und Troy in diesen Farben unterwegs waren. Sie waren gewissermaßen meine Idole“, bekennt Miller.

Dass er selbst innerhalb von 15 Jahren nun bereits der dritte Australier ist, der für das Ducati-Werksteam fährt, bezeichnet Miller als „durchaus seltsam, denn so viele australische Motorradrennfahrer hat es ja in letzter Zeit gar nicht gegeben“.

Das wiederum findet er „ziemlich bizarr“. Denn: In den 1980ern und 1990ern holten Wayne Gardner und Mick Doohan insgesamt sechs WM-Titel in der 500er-Klasse nach „Down Under“. Und was Rennsiege betrifft, so steuerten neben Gardner und Doohan auch Daryl Beattie, Garry McCoy und Chris Vermeulen ihren Anteil zu den Erfolgen der Australier in der Königsklasse bei.

Im Unterschied zu Stoner und Bayliss allerdings fuhren die australischen Stars der 80er und 90er ihre Erfolge nicht für Ducati, sondern für die japanischen Hersteller Honda, Suzuki und Yamaha ein. Miller ist nun nach Bayliss und Stoner Australiens dritter Ducati-Werkspilot. Zusätzlichen Druck verspürt er deshalb aber nicht.

„Druck kann man sich höchstens selber machen. Ich bin selbst mein größter Kritiker und muss daher nicht irgendwo anders nach Druck suchen. Es ist aber wie es ist. Diese Jungs waren und sind noch immer fantastische Motorradrennfahrer. Ich kann nur versuchen, der Beste zu sein, der ich selber sein kann. Was das am Ende sein wird, kann ich nicht sagen. Das wird die Zeit zeigen“, meint Miller, dessen Vertrag derzeit nur für 2021 gilt.

Text von Sebastian Fränzschky

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