(Motorsport-Total.com) – Die größte Überraschung der MotoGP-Saison 2019 im positiven Sinne war zweifelsohne Fabio Quartararo.
Ohne Rennerfahrung in der Königsklasse trumpfte der aus der Moto2-Klasse aufgestiegene Franzose direkt vom ersten Saisonrennen, dem Grand Prix von Katar, in der Weltspitze auf.
Beim seinem MotoGP-Debüt qualifizierte sich Quartararo auf Anhieb für den fünften Startplatz. Beim Start zur Einführungsrunde aber sprang sein Bike nicht an und der Rookie in Diensten von Petronas-Yamaha musste dem Feld aus der Boxengasse hinterhereilen. Am Ende verpasste er mit P16 ganz knapp die Punkteränge.
Doch auch mit der unglücklichen Nullnummer beim Debüt hatte Quartararo mächtig Eindruck hinterlassen. Bei den kommenden Rennen tat er mehr als diesen Eindruck nur zu festigen. Im Verlauf seiner Rookie-Saison in der Königsklasse fuhr er sechsmal auf die Pole-Position, insgesamt 13 Mal in die erste Startreihe und holte in den Rennen sieben Podestplätze.
Einzig seinen ersten Sieg hat Quartararo als MotoGP-Rookie (mehrmals) knapp verpasst. Dennoch war er die große Überraschung des Jahres und holte sich letztlich überlegen die Rookie-Krone. Dies ist umso bemerkenswerter, da es nicht nur für Quartararo, sondern auch für das Team Petronas-Yamaha die Rookie-Saison war. Zu den zahlreichen Experten, die sich davon schwer angetan zeigen, zählt der viermalige 250er-Weltmeister Max Biaggi.
„Beeindruckend!“, beschreibt Biaggi im Instagram-Chat die erste MotoGP-Saison von Petronas-Yamaha und geht ins Detail: „Da es das erste Jahr war, hätte niemand erwartet, dass sie mit Quartararo und [Franco] Morbidelli so schnell sein würden. Okay, Morbidelli hatte schon ein bisschen Erfahrung, aber Fabio hat wirklich jeden überrascht. Anders kann man es nicht sagen.“
Biaggi war einst selber extrem stark in die Königsklasse eingestiegen. Beim Saisonauftakt 1998 der damaligen 500er-Klasse in Suzuka fuhr er auf Anhieb auf die Pole-Position, fuhr auch im Rennen die schnellste Runde und errang direkt beim Debüt seinen ersten 500er-Sieg. Seine Rookie-Saison schloss der Italiener schließlich als Vize-Weltmeister hinter Champion Mick Doohan ab.
1998 aber war die Leistungsdichte in der Königsklasse noch nicht so hoch wie sie es 2019 war. Und deshalb ist es ein ganz bestimmter Umstand, der Biaggi angesichts von Quartararos Rookie-Saison staunen lässt: „Er war nicht nur schnell und ist jedes Mal um Top-Platzierungen mitgefahren. Was mich am meisten beeindruckt hat: Er war jedes Mal direkt vom Freitagvormittag an in den Top 4, Top 5 zu finden. Dass ihm das auf jeder Strecke so gelungen ist, finde ich äußerst beeindruckend.“
Text von Mario Fritzsche
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