© FWeisse - Valentino Rossis erste Testfahrten mit der Ducati gingen gründlich daneben

Muss MotoGP-Superstar Valentino Rossi nach der Saison 2010 auch das Jahr 2011 abhaken? Nicht auszuschließen, denn nach dem missglückten Testdebüt mit Ducati, als er weit zurücklag, bereitet nun seine Fitness Grund zur Sorge. Der Dominator des vergangenen Jahrzehnts musste sich nach dem Test im November nun erneut an der Schulter operieren lassen.

Ducati-Sportchef Filippo Preziosi bestätigte nun gegenüber ‚Motosprint‘, dass Rossi vermutlich auch beim MotoGP-Testauftakt 2011 in Sepang nicht fit sein wird. „Derzeit ist die Sache, die mir Sorgen bereitet, nicht technischer Natur“, stellt Preziosi klar. „Ich kann es nicht sagen, wann er in einem physischen Zustand sein wird, in dem er auf der Strecke Druck machen kann.“

Rossis Zwickmühle

Von einem medizinischen Standpunkt würde Rossi in Sepang durchaus gesund sein, „doch physisch muss er noch einen großen Rückstand aufholen. Zudem wird er nicht entspannt aus dem Winter zurückkommen, sondern muss jetzt trainieren, um aufzuholen.“ Laut Preziosi könnte sich das im Laufe der Saison negativ auswirken: „Valentino wird sich nicht ausrasten können, dabei ist es für Fahrer auf diesem Level wichtig, einmal den Stecker rauszuziehen.“

Auch bei den Testfahrten könnte sich Rossi dadurch in einer Zwickmühle befinden: Einerseits sollte er sich schonen, andererseits benötigt er jeden Kilometer, um sich an sein neues Arbeitsgerät, die Ducati Desmosedici, zu gewöhnen. Und dann wäre da noch der Kurs in Malaysia, wie der Ducati-Sportchef anmerkt: „Wir müssen aufpassen, dass er nicht zu viel fährt. Die Temperaturen sind sehr hoch in Sepang und die Bedingungen sind extrem.“

Einbruch wegen mangelnder Fitness droht

Daher müsse man im Notfall auch auf ein volles Testprogramm verzichten: „Ich will es nicht riskieren, dass Valentino bei den Rennen nicht hundert Prozent geben kann, weil ihn die Testfahrten zu sehr ermüdet haben. Wir müssen seine Energien im Winter sichern.“ Notfalls müsse man den ehrgeizigen Italiener auch dazu zwingen, weniger zu fahren: „Es ist klar, dass wir ihn zurückhalten müssen, denn er will das Motorrad sicher so weit wie möglich verstehen und entwickeln. Dafür wird er sicher viel fahren wollen.“

Aus diesem Grund werden die Testfahrten für Ducati mit Sicherheit auch eine psychologische Herausforderung. „Wir werden die Rundenzeiten-Tabelle sicher nicht anführen“, vermutet Preziosi. „Wir müssen aber verhindern, dass uns das beeinflusst. Wir müssen an die Rennen denken.“ Dass man mit Rossi arbeitet, könnte aber diesbezüglich ein Vorteil sein: „Glücklicherweise ist er mental extrem stark, also wird er in einer starken psychologischen Verfassung zu den Rennen kommen.“

Text von Sven Haidinger

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