Nachdem bekannt wurde, dass Alstare mit Bimota eine Partnerschaft eingeht, sorgte Teambesitzer Francis Batta für die nächste Überraschung: Der Belgier verkündete, dass man bereits in der anstehenden Saison, die in sechs Wochen startet, mit der BB3 in der Evo-Kategorie fahren wird. Auf den von BMW-S1000RR-Motoren angetriebenen Bimotas sollen Ayrton Badovini und Christian Iddon sitzen.
Doch das Vorhaben ist momentan nur theoretischer Natur. Die FIM muss Bimota eine Homologation erteilen, die zum jetzigen Zeitpunkt unrealistisch ist. Laut dem Regelbuch der vergangenen Saison müssen die Hersteller Mindestzahlen ihrer Modelle erreichen, um in der Superbike-WM starten zu dürfen. Diese Regel soll verhindern, dass Hersteller verkappte Prototypen an den Start schicken, die weit entfernt von Serien-Superbikes sind.
Deshalb müssen bis zur Beantragung der Homologation mindestens 125 Modelle produziert sein. Ende Juni sollten 500 und zum Jahresende 1.000 Motorräder hergestellt werden. Und auch im Folgejahr müssen 1.000 Maschinen die Werkshallen verlasen. Da Bimota nicht mit Großserienherstellern wie Honda, Yamaha oder Suzuki zu vergleichen ist, dürften diese Produktionszahlen nicht zu realisieren sein. Momentan ist von 150 Motorrädern pro Jahr die Rede.
In der Vergangenheit der Superbike-WM gab es aber bereits zahlreiche Ausnahmen. Vor der Dorna-Übernahme wurden den Herstellern diverse Zugeständnisse gemacht, um die Serie attraktiver zu machen. Doch diese Politik wird es unter der Dorna-Leitung vermutlich nicht mehr gegen. Andererseits gibt es für die Saison 2014 noch keine Homologations-Regeln.
Durch MV Agusta und Buell hat die Serie bereits zwei interessante Hersteller dazugewonnen. Es erscheint nur logisch, auch Bimota in der Serie zuzulassen. Doch auch ohne das Homologations-Problem steht Alstare vor keiner einfachen Aufgabe. Auch wenn der Motor der BB3 konkurrenzfähig sein dürfte, muss beim Chassis noch viel Entwicklungsarbeit geleistet werden.
Text von Sebastian Fränzschky
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