Ben Spies © Bridgestone

© Bridgestone – Ben Spies hofft, dass die Ducati seinem „dreckigen“ Fahrstil eher entgegenkommt

Die Saison 2012 war für Yamaha-Werkspilot Ben Spies eine große Enttäuschung. Mit 88 WM-Punkten beendete er sein drittes Jahr in der MotoGP als Zehnter und konnte sich damit nur gegen die Ducati-Satelliten-Piloten Hector Barbera und Karel Abraham durchsetzen.

Stand Spies in seinem ersten Jahr als Yamaha-Werkspilot immerhin einmal ganz oben auf dem Siegerpodest, so scheiterte er 2012 sogar am Podium, während Teamkollege Jorge Lorenzo zum WM-Titel fuhr.

Neben viel Pech und technischen Problemen war es vor allem die Charakteristik der M1, die Spies an guten Ergebnissen hinderte. „Ich habe lange versucht, so wie Jorge zu fahren. Doch unsere Stile sind vollkommen verschieden“, erklärt er ‚Cycle World‘. „Mein natürlicher Stil ist nicht besonders sanft. Ich fahre nicht so hohe Kurvengeschwindigkeiten. Ich mag es, hart zu bremsen, das Motorrad umzulegen und dann im Superbike-Stil aus der Kurve zu schießen.“

„Es ist schwierig, seinen Fahrstil um 180 Grad umzukrempeln. Das Setup des Motorrads unterscheidet sich stark. Man ist echt überrascht, wie viel weicher Jorges Federn und Dämpfungsraten waren. Er ist viel sanfter auf dem Motorrad“, schildert der US-Amerikaner. „Wenn man damit zurechtkommt, dann ist es gut, weil man mehr Grip herstellt.“

„Ich bin Valentino Rossis YZR-M1 2010 in Valencia gefahren. Ich bin fünf oder sechs Runden gefahren. Es war unmöglich, damit schnell zu fahren. Das Motorrad war zu weich“, betont Spies. „Wir haben die Einstellungen für mich überarbeitet und ich konnte schneller als Valentino mit dem gleichen Motorrad während des Rennwochenendes fahren.“

„Es dreht sich alles um das Gefühl. Wenn sich ein Fahrer wohl fühlt, dann kann er das Motorrad ans Limit bringen“, unterstreicht der Superbike-Weltmeister von 2009. In der Saison 2013 versucht Spies, die Ducati Desmosedici zu zähmen. Im neu organisierten Pramac-Team wird er mit Werksmaterial an der Entwicklung der zuletzt deutlich unterlegenen Ducati arbeiten.

„Das Paket von Ducati ist ideal für mich. Andrea Iannone wird mein Teamkollege sein. Wir werden unter den gleichen Farben von Ducati Corse fahren, nur mit unterschiedlichen Sponsoren. Ich werde Werksmotorräder fahren und auch sonst alles vom Werk erhalten“, freut sich Spies und lobt die Arbeit, die momentan in Bologna geleistet wird: „Sie wissen, was sie tun. In den vergangenen Jahren sind sie in eine Richtung gegangen, die nicht gerade optimal war. Ich denke, Audi wird viel für Ducati machen. Doch das wird nicht über Nacht geschehen.“

Text von Sebastian Fränzschky

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