Die MotoGP-Karriere von Ben Spies verzeichnete im dritten Jahr einen herben Knacks. Nach überzeugenden Vorstellungen in der Saison 2010 als Rookie im Yamaha-Satelliten-Team Tech 3 stieg der Superbike-Weltmeister von 2009 zur folgenden Saison ins Werksteam auf.
Im Juni 2011 fuhr Spies in Assen zu seinem ersten MotoGP-Sieg und beendete das Jahr als Fünfter der Gesamtwertung.
Im Vorfeld der Saison 2012 galt der US-Amerikaner als einer der Titelfavoriten, doch das Jahr wurde für Spies und seine Fans zum Alptraum. Unterm Strich standen kein einziger Podestplatz und nur der enttäuschende zehnte Rang in der Gesamtwertung zu Buche. Im Juli zog „Elbowz“ aus eigenem Antrieb heraus die Reißleine und verkündete seinen Abschied von Yamaha zum Jahresende.
In dieser Saison sitzt Spies im Pramac-Ducati-Team auf einer Desmosedici und hofft, mit dem als schwierig geltenden Bike den Weg zurück an die Spitze zu finden. Der US-Boy erhält dabei Rückendeckung von seinem ehemaligen Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli, wenngleich Spies‘ erste Runden auf der Ducati noch bevorstehen, da er sich nach wie vor von seiner Schulterverletzung aus dem verregneten Grand Prix von Malaysia erholt und den November-Test in Valencia sausen lassen musste.
Meregalli glaubt an Spies
„Ich glaube wirklich, dass ihm eine lange Pause helfen wird, seine Batterien aufzuladen und all das Pech, das er hatte, zu vergessen“, so Meregalli gegenüber ‚Motor Cycle News‘. Der Italiener arbeitete nicht nur in den vergangenen beiden Jahren eng mit Spies zusammen, sondern hatte auch maßgeblichen Anteil am Gewinn des Superbike-Titels 2009. Der dreifache AMA-Superbike-Champion fuhr auf internationaler Bühne für das von Meregalli geführte Yamaha-Team.
„Er ist ein harter Kerl und hat noch niemals aufgegeben. Ich glaube nach wie vor daran, dass er mit einem neuen Team die Ergebnisse einfahren kann, die wir gemeinsam leider nicht erreichen konnten“, blickt Meregalli auf die vergangene Saison zurück und wagt gleichzeitig eine Prognose für die Saison 2013 seines langjährigen Schützlings.
Für Meregalli besteht kein Zweifel daran, dass man im vergangenen Jahr hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb. „Wir hatten viele Probleme. Dann setzt natürlich Frust über die Platzierung in der Gesamtwertung ein und wenn man nicht entspannt fahren kann, passieren Fehler und der Druck wird nur noch größer“, versucht der Italiener die harzige Saison 2012 von Spies in Worte zu fassen.
Davon, dass der US-Amerikaner dem Druck seines Teamkollegen und späteren Weltmeisters Jorge Lorenzo nicht gewachsen war, will der Yamaha-Teamdirektor nichts wissen. Mit dem Sturz auf regennasser Piste in Sepang fand das Yamaha-Kapitel in Spies‘ Karriere ein unrühmliches Ende. Beim Testauftakt 2013 am 5. Februar an gleicher Stelle wird der 28-Jährige nach mehr als dreimonatiger Motorrad-Pause endlich sein langersehntes Debüt auf der Ducati geben. Spies‘ neuer Teamkollege ist MotoGP-Rookie Andrea Iannone.
Text von Mario Fritzsche
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