Wenngleich Yamaha-Werksfahrer Jorge Lorenzo nach drei von 18 Läufen der MotoGP-Saison 2011 die Fahrerwertung mit vier Punkten Vorsprung auf Honda-Pilot Dani Pedrosa anführt, so gilt die Honda RC212V dennoch als das Bike, das es zu schlagen gilt. Pedrosas Sieg beim dritten Rennen des Jahres in Estoril war nach dem Triumph von Teamkollege Casey Stoner beim Auftakt in Katar bereits der zweite Honda-Sieg.
Mehr noch: Beim Auftaktrennen in Doha liefen nicht weniger als vier Honda auf den ersten fünf Plätzen ein. Lediglich Lorenzo konnte sich als Zweiter dazwischen schieben. In Estoril bot sich ein ähnliches Bild als der Zweitplatzierte Lorenzo der einzige Nicht-Honda-Pilot unter den besten Vier war.
Ben Spies, Lorenzos Teamkollege im Yahama-Werksteam, der nach zwei Stürzen bei den vergangenen zwei Rennen derzeit nur auf Platz 14 der WM-Wertung liegt, ist dennoch guter Dinge, dass Yamaha den technischen Rückstand auf den japanischen Rivalen im Verlauf der Saison aufholen kann.
„Im Moment ist die Stärke von Honda natürlich das große Thema“, bemerkt Spies gegenüber ‚Motor Cycle News‘. „Das Gute an der MotoGP-WM ist jedoch, dass es sich um eine Prototypenklasse handelt. Die Dinge können sich schnell ändern.“
Yamaha lässt sich nicht aus der Ruhe bringen
Nach Ansicht des US-Amerikaners sei es inzwischen ein bekanntes Phänomen, dass sich die Kräfteverhältnisse in der Königsklasse des Zweiradsports innerhalb kürzester Zeit drehen können. „Wir haben schon oft erlebt, wie ein Hersteller einen guten Saisonstart hingelegt hat. Plötzlich ändern sich die Dinge und es sieht ganz anders aus“, so Spies. „Wir haben noch einiges in der Hinterhand und können die M1 noch verbessern.“
„Honda ist uns derzeit einen Schritt voraus. Zudem haben sie schnelle Piloten auf ihren Maschinen sitzen“, sagt der Texaner. „Solange wir weiterhin hundertprozentigen Einsatz zeigen, bringt uns das jedoch nicht aus der Ruhe.“ Im Verlauf der kommenden Rennen will das Yamaha-Team mit einigen Updates an der M1 versuchen, den gegenwärtigen Rückstand aufzuholen. Spätestens zur Saison 2012 würden die Karten dank der Vergrößerung des Hubraums auf 1.000 Kubikzentimeter nach Aussage von Spies ohnehin neu gemischt.
Den entscheidenden Vorteil der Honda RC212V gegenüber der Yamaha M1 sieht der Superbike-Weltmeister des Jahres 2009 derzeit im Gesamtpaket. „Sie haben ganz offensichtlich ihre Stabilitätsprobleme in den Griff bekommen. Zudem ist die Honda in der Beschleunigungsphase sehr stark und auch beim Schalten haben sie uns etwas voraus.“ Damit bezieht sich der US-Boy auf das viel zitierte Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung.
„Das bedeutet jedoch nicht, dass wir ähnliche Fortschritte in der Zukunft nicht auch machen können“, sagt Spies. Die Entwicklungsabteilung von Yamaha arbeite mit Hochdruck. „Wir freuen uns bereits auf die nächsten Schritte“, so der Texaner.
Text von Mario Fritzsche
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