Besserer Testfahrer? Yamaha reagiert auf Kommentare von Jorge Lorenzo

© MotoGP.com – 2020 testete Jorge Lorenzo für Yamaha, doch die Zusammenarbeit endete rasch

(Motorsport-Total.com) – Von den Zeiten, in denen Yamaha mit Valentino Rossi und Jorge Lorenzo Titel um Titel gewann, kann der japanische Hersteller aktuell nur träumen.

Die jahrelange Dominanz ist – wie auch bei Honda – einem Kampf um die hinteren Punkteränge gewichen. Nur einen Podestplatz konnte man bisher feiern.

Jorge Lorenzo, der 2010, 2012 und 2015 mit Yamaha Weltmeister wurde, beobachtet den Abstieg seines einstigen Arbeitgebers seit geraumer Zeit als MotoGP-Experte für DAZN und äußerte bereits den ein oder anderen spitzen Kommentar.

So glaubt der Spanier, dass Yamaha nicht vom richtigen Weg abgekommen wäre, hätte man ihm als Testfahrer länger vertraut: „Man wird es nie wissen, aber ich denke, dass sie mit meiner Hilfe – als jemand, der das Motorrad sehr gut kennt – die Puzzlestücke für die Evolution des Motorrads hätten finden können.“

Wir erinnern uns: Nach seinem Rücktritt als aktiver MotoGP-Pilot wurde Lorenzo Testfahrer bei Yamaha. Doch dann kam die Pandemie. Ende 2020 wurde sein Vertrag nicht verlängert.

Auf Lorenzos Kommentare angesprochen, sagt Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli im Interview mit ‚Motorsport-Total.com‘: „Leider waren wir mit Jorge gerade am Anfang des Projekts, das Testteam mehr nach Europa zu bringen, weil wir das Motorrad immer in Japan mit japanischen Testfahrern entwickelt haben.“

„Also denke ich, dass das System noch nicht bereit war. Es ist jetzt nicht perfekt, aber als Jorge dazukam, gab es auch noch Covid“, gibt der Italiener zu Bedenken und hält fest: „Für mich haben einige Dinge nicht gut funktioniert.“

Mit Cal Crutchlow, der 2021 als Testfahrer zu Yamaha stieß, sei man jetzt „glücklich“, betont Meregalli. „Außerdem ist das Testteam etwas, das wir wirklich vorantreiben, um mehr Testtage in Europa zu haben, um Wildcards zu nutzen, weil wir immer etwas zurückhaltend sind“, gibt der Yamaha-Teammanager zu.

„Aber dieses Jahr haben wir bereits beschlossen, eine Wildcard in Motegi zu machen, und ich hoffe, es wird eine zweite geben. Denn in diesem Fall können wir auch einige Aufgaben teilen. Das wird für uns wichtig sein.“ Vor allem, weil Yamaha kein Satellitenteam mehr hat. Die Zusammenarbeit mit RNF endete 2022.

Text von Juliane Ziegengeist

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