(Motorsport-Total.com) – Mit zwei Siegen beim zweiten WSBK-Wochenende der Saison hat BMW-Neuzugang die Erwartungen deutlich übertroffen.
Nachdem Razgatlioglu bereits beim Saisonauftakt in Australien in die Top 3 fuhr, setzte er beim Europaauftakt in Barcelona zu zwei Laufsiegen an und ließ die BMW-Manager jubeln.
Bei BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers haben die Siege eine große Erleichterung gesorgt. Seit der WSBK-Saison 2019 versuchte Bongers mit BMW, in der seriennahen Meisterschaft Fuß zu fassen und erlebte abgesehen von einigen Highlights viele schwierige Momente.
Doch die Verpflichtung von Razgatlioglu hat bei BMW für einen frischen Wind gesorgt. Mit dem neuen Testteam, neuem Personal in vielen Schlüsselpositionen und Razgatlioglus Talent konnte BMW im zurückliegenden Winter deutliche Fortschritte erzielen.
„Das Motorrad wurde im Winter verbessert. Aber auch das Team ist von der Struktur jetzt gefestigter“, stellt BMW-Teammanager Shaun Muir fest. „Toprak hat dieses Projekt auf die nächste Stufe gehoben. Er macht den Unterschied aus.“
Seit der werksseitigen Rückkehr vor fünf Jahren beschäftigte BMW einige Spitzenfahrer. Mit Tom Sykes wurde bereits für das Comeback ein ehemaliger Weltmeister verpflichtet. Später folgten mit Eugene Laverty, Michael van der Mark und Scott Redding Laufsieger.
BMW musste lange auf einen Sieg in einem WSBK-Hauptrennen warten
Doch der Knoten platzte erst durch Razgatlioglus Verpflichtung und die Umstrukturierungen im Hintergrund. „Dieses Projekt hat eine lange Zeit gebraucht, um dieses Niveau zu erreichen. Doch auch andere Hersteller haben ähnlich lange gebraucht“, vergleicht Teammanager Shaun Muir.
„Yamaha war lange Zeit dabei, bevor sie den heiligen Gral gefunden und ihre erste Meisterschaft seit Spies gewonnen haben“, verweist Shaun Muir auf das R1-Projekt, das 2021 mit Razgatlioglu die Meisterschaft gewann.
Hat BMW die Superbike-WM zu Beginn unterschätzt und zu wenig geliefert? „Es ist offensichtlich, wie groß die Unterstützung vom Hersteller jetzt ist“, so Shaun Muir, der auch bei BMW-Motorrad-CEO Markus Flasch großen Tatendrang spürt.
„Der neue Chef von BMW Motorrad steht voll dahinter. Ich denke, wir dass diese Hingabe auch in den kommenden zwei oder drei Jahren sehen werden. Mindestens! Es bringt zum Ausdruck, was BMW in dieser Meisterschaft erreichen möchte. Die Verpflichtung von Toprak war die erste Bestätigung dessen“, schildert Shaun Muir.
Wären die Siege ohne das Testteam nicht möglich gewesen?
Der BMW-Teammanager betont aber auch, wie wichtig der Beitrag des neuen Testteams ist, das mit Sylvain Guintoli und Bradley Smith stark besetzt ist. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir ohne das Testteam jetzt dieses Niveau erreicht hätten. Wenn wir das Testteam ein Jahr eher gehabt hätten, dann wäre es schneller gegangen“, bemerkt Shaun Muir.
„Ich bin ein großer Fan der Arbeit des Testteams“, so der Brite. „Ich habe bereits vor zwei Jahren dafür gepusht. Es ist eine wirklich gefestigte Struktur. Die Basisarbeit des Testteams hat ermöglicht, dass wir jetzt hier sind.“
„Natürlich braucht man schlussendlich hochqualifizierte Fahrer, die das alles auf das nächste Level bringen“, erklärt Shaun Muir und bezeichnet das BMW-Testteam als wichtigen Teil der Struktur: „Wir benötigen die Unterstützung, damit wir um eine Meisterschaft kämpfen können.“
Text von Sebastian Fränzschky
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