Casey Stoner - © Ducati

© Ducati – Casey Stoner gewann 2007 in Katar und sicherte sich später auch den WM-Titel

2016 bricht eine neue Ära in der MotoGP an. Zum einen verabschiedet sich Bridgestone nach sieben Jahren als Lieferant der Einheitsreifen aus der Königsklasse und übergibt das Zepter an Michelin.

Zum anderen hat das elektronische Wettrüsten der Hersteller ein Ende: In diesem Jahr müssen erstmals alle Piloten mit der Einheitselektronik von Magneti Marelli an den Start gehen. Nun rätseln Fans und Experten darüber, ob sich die Kräfteverhältnisse in der MotoGP verschieben werden.

„Immer wenn sich die Regeln ändern, besteht die Möglichkeit, dass es einige sehr überraschende Ergebnisse gibt“, erklärt Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis gegenüber ‚MotoGP.com‘. Der Brite hat dabei ein ganz bestimmtes Ereignis im Kopf. „Ich erinnere mich sehr gut daran“, sagt er mit einem Lächeln und verrät: „Als wir 2007 die Motorkapazität geändert haben, hat Ducati in Katar alle weggeblasen.“

Zur Saison 2007 wurde die Motorkapazität in der MotoGP von 990ccm auf 800ccm reduziert. In jenem Jahr gewann Ducati-Pilot Casey Stoner das Auftaktrennen in Katar und war insgesamt bei zehn der 18 Saisonrennen siegreich. Damit bescherte er den Italienern ihren bis heute einzigen WM-Titel in der Königsklasse. Außerdem gewann Ducati 2007 auch noch die Hersteller- und die Teamwertung.

„Ich glaube zwar nicht, dass es dieses Mal so signifikant sein wird (wie 2007; Anm. d. Red.), aber bei den letzten Tests war Ducati zum Beispiel schneller als einige Hondas“, warnt Jarvis und ergänzt: „Es sah so aus, dass einige der Hondas kleine Probleme hatten. Aber ich denke, dass wir abwarten müssen. Wir haben drei Tests auf drei verschiedenen Strecken, die für die Hersteller sehr wichtig sein werden, um zu erkennen, wo alle stehen.“

Vor dem Saisonstart am 20. März 2016 in Katar gibt es drei offizielle MotoGP-Tests in Sepang (1. bis 3. Februar), Phillip Island (17. bis 19. Februar) und Losail (11. bis 13. März). Obwohl sich Jarvis der Gefahr der neuen Regeln bewusst ist, kann er diesen auch etwas Positives abgewinnen. „Wegen der neuen Elektronik und den neuen Reifen kannst du dich nicht auf deinen Lorbeeren ausruhen“, erklärt er.

Yamaha gewann 2015 Fahrer-, Hersteller- und Teamtitel. „Das zählt dieses Jahr nicht mehr“, weiß Jarvis allerdings und ergänzt: „Jeder Hersteller muss alles geben, um für das erste Rennen bereit zu sein.“ Die größte Herausforderung werden seiner Meinung nach die neuen Reifen sein. „Sie sind der einzige Punkt, an dem sich das Bike und der Asphalt berühren. Daher brauchen die Fahrer sehr, sehr viel Vertrauen“, erklärt er.

2016 möchte Yamaha alle drei Titel verteidigen. Doch wer wird in diesem Jahr der größte Konkurrent sein? „Ich persönlich glaube, dass die größte Bedrohung wieder von Honda und Marc Marquez ausgehen wird“, sagt Jarvis, der darauf verweist, dass Marquez 2013 und 2014 bereits zwei WM-Titel in der Königsklasse gewonnen hat. „Am Ende der vergangenen Saison hat er auch wieder gewonnen und insgesamt hat er im ganzen Jahr fünf Siege geholt“, so Jarvis.

Klar ist allerdings, dass Yamaha 2016 auch Ducati im Auge behalten wird. Und was ist eigentlich mit Suzuki? „Ich habe meine Zweifel, dass Suzuki in diesem Jahr wirklich um den Titel kämpfen kann“, grübelt Jarvis, ergänzt allerdings: „Aber sie können ganz sicher Rennen gewinnen.“ Suzuki kehrte im vergangenen Jahr in die MotoGP zurück, konnte 2015 allerdings keinen Podestplatz einfahren.

Text Ruben Zimmermann

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