Mit Ende 2014 geht für Stefan Bradl der erste Karriere-Abschnitt in der MotoGP zu Ende. Drei Jahre lang fuhr der einzige Deutsche in der Königsklasse für das Honda-Kundenteam von Lucio Cecchinello.
In dieser Zeitspanne konnte der Moto2-Weltmeister von 2011 viermal in die erste Startreihe fahren. In Laguna Seca 2013 eroberte Bradl bisher seine einzige Pole-Position. Am gleichen Rennwochenende kletterte er auch als Zweiter zum bislang einzigen Mal auf das Podest.
Sein persönliches Fazit fällt deswegen gemischt aus: „Es ist schon schwieriger gewesen, als ich das erwartet hatte. Ich wusste, dass es kein Zuckerschlecken wird, aber ich habe mir natürlich ein bisschen mehr ausgerechnet, ein paar Podiumsplätze“, sagt Bradl. „Es waren viele Ups-and-Downs dabei. Ich habe Verletzungen gehabt, aber ich habe einige gute Rennen gezeigt. Aber im Großen und Ganzen hätte ich mir ein paar Podiumsplätze mehr gewünscht, das wäre auf jeden Fall erfüllender gewesen.“
In seiner Debütsaison 2012 sammelte Bradl 135 WM-Punkte und wurde WM-Achter. Anschließend konnte er sich 2013 mit 156 WM-Punkten um einen Rang verbessern. In diesem Jahr blieb die Steigerung allerdings aus. Der Wettbewerb wurde in der MotoGP noch um ein Stück härter. In Austin, Aragon und Sepang fuhr Bradl als Vierter ins Ziel. Es waren seine besten Ergebnisse auf dem Weg zu 117 Punkten und WM-Rang neun.
Zum Abschied von LCR hat Bradl noch ein paar warme Worte für sein Team übrig: „Ich habe die drei Jahre mit LCR wirklich genossen, und mein größter Dank gilt Lucio, weil er an mich geglaubt hat. Zusammen mit dem Team und den Sponsoren haben sie mich bestmöglich unterstützt“, so Bradl. Teamchef Cecchinello sieht es ähnlich: „Drei wundervolle Jahre mit Stefan gehen nun zu Ende. Wir werden Stefan nicht vergessen, denn seine Mitarbeit war einfach grandios.“
Bradl tauscht seine Honda RC213V im nächsten Jahr gegen eine Open-Yamaha und geht für Forward-Racing an den Start. Im November konnte er schon einen ersten Eindruck von der M1 gewinnen. „Es ist eine große Veränderung, aber nicht dramatisch“, sagt der 24-Jährige nach dem ersten Test im November in Valencia. „Ich fühlte mich von Beginn an gut auf dem Motorrad. Sich gut zu fühlen und schnell zu fahren, sind aber zwei Paar Schuhe.“
„Mein erster Eindruck vom Motorrad ist, dass es sehr gut einlenkt und eine hohe Kurvengeschwindigkeit ermöglicht. Der Motor ist auch sehr sanft. Davon war ich überrascht. Viele Leute haben darüber gesprochen, dass man mit der Yamaha einen hohen Kurvenspeed fahren kann. Das stimmt, aber es fühlt sich anders an.“ Somit sind die Voraussetzungen für 2015 neu. Bleibt abzuwarten, ob sich Bradl ähnlich in Szene setzen kann, wie sein Vorgänger Aleix Espargaro.
Text von Gerald Dirnbeck
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